Aldi Süd hat seinen neuen Online-Lieferdienst „Mein Aldi“ vorgestellt, der Kunden ermöglicht, Lebensmittel und Alltagsprodukte direkt über eine App oder Webseite zu bestellen. Aktuell ist der Service allerdings auf Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen begrenzt und wird als zeitlich befristeter Testlauf betrachtet.
Aus speziellen Lagern, sogenannten Dark Stores, und nicht etwa aus Aldi-Filialen werden die Produkte geliefert. Dabei setzt das Unternehmen auf Elektrofahrzeuge und ein festes Lieferfenster. Während der Preis für Online-Artikel, denen der Filialen entsprechen soll, liegt der Mindestbestellwert bei 20 Euro, für Lieferungen unter 50 Euro wird eine Gebühr von 4,50 Euro erhoben.
Trotz der spannenden Neuerung bleibt Aldi vorsichtig. Die Unternehmenssprecherin betonte, dass die aktuelle Preisempfindlichkeit der Verbraucher sowie Herausforderungen des Online-Lebensmittelmarkts in Deutschland Grund für einen bloßen Testlauf seien. Mehr Details und eine tiefere Analyse in diesem Artikel über „Mein Aldi“ und die Bedeutung für E-Commerce.
Noch bevor Amazon offiziell Stellung bezogen hat, kündigte Shopify eine Partnerschaft mit dem Online-Riesen an: Buy with Prime wird in den Checkout von Shopify für US-Händler integriert. Ein bedeutender Schritt, der die Beziehung zwischen den beiden Unternehmen festigt.
Einige Kernpunkte dieses Deals:
Amazon entwickelt eine „Buy With Prime“-App exklusiv für den Shopify App Store.
Alle Transaktionen werden über „Shopify Payments“ abgewickelt.
Händler, die das Amazon Fulfillment-Netzwerk nutzen, können die App installieren. Dies gilt allerdings nur für US-Händler.
Trotz Shopifys bedeutender Beteiligung an Flexport ändert diese Ankündigung nichts am Status von Flexport als Standardanbieter für Shop Promise.
Warum diese Partnerschaft für beide Seiten sinnvoll ist
Amazon profitiert möglicherweise mehr von diesem Deal als Shopify. Wenn man sich Websites ansieht, die „Buy With Prime“ (BWP) nutzen, waren alle Partner (zum Beispiel am Prime Day) Shopify-Händler. Ohne offizielle Shopify-Unterstützung gibt es praktisch kein echtes BWP-Programm.
Bestehende Herausforderungen und zukünftige Überlegungen
Die Partnerschaft adressiert bisher nicht das Kernproblem von Amazon mit Buy-with-Prime: Vertrauen und Anreize für Händler. Es stellt sich die Frage, welche Vorteile ‚Buy with Prime‘ gegenüber den bereits bestehenden Angeboten von Shopify bietet.
Ebenso bietet diese Partnerschaft eine Alternative zu „Shop Promise“, das derzeit getestet und von Flexport betrieben wird. Beide Dienste bieten Fulfillment-Netzwerke, aber Prime hat zweifellos eine größere Reichweite. Wenn man Flexport ist, könnte man sich Sorgen machen.
Buy with Prime + Shopify: Was dies für die Händler bedeutet
Die Partnerschaft bietet Shopify-Händlern, die das Amazon Fulfillment-Netzwerk nutzen, die Möglichkeit, die Buy With Prime-App in ihren Shopify-Checkout zu integrieren, wodurch sie ihre Produkte erstmals Prime-Mitgliedern außerhalb von Amazon anbieten können. Das Wichtigste dabei: Sie behalten die volle Kontrolle über ihre Marke und Kundendaten.
Diese Partnerschaft symbolisiert Shopifys Mission, den Handel für alle zu verbessern, indem Händlern mehr Möglichkeiten und Flexibilität geboten werden. Die Integration von „Buy With Prime“ in den Shopify-Checkout dürfte für Prime-Mitglieder interessant sein und den Händlern eine größere Reichweite bieten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese innovative Zusammenarbeit in der sich ständig weiterentwickelnden E-Commerce-Landschaft entwickeln wird.
Das chinesische E-Commerce-Phänomen SHEIN, bekannt für seine schnellen Modezyklen und erschwinglichen Preise, hat sich entschieden, den traditionellen Einzelhandel zu betreten. Wie ich bereits vermutet hatte, plant SHEIN nicht nur, in den physischen Einzelhandel zu expandieren, sondern auch mit Besitzern von Einzelhandelsmarken zusammenzuarbeiten.
Shein greift weiter an und übernimmt jetzt ein Drittel an der Sparc Group, zu der Modelabels wie Forever21, Lucky Brand und andere gehören
Der entscheidende Schritt? SHEIN hat sich bereit erklärt, ein Drittel der SPARC Group LLC, dem Besitzer von Forever 21, zu übernehmen. Dieses Joint Venture zwischen Authentic Brands und dem Einkaufszentrum-Betreiber Simon Property Group bietet SHEIN nicht nur die Möglichkeit, Forever 21-Produkte auf ihrer Website zu verkaufen, sondern auch die Option, SHEIN-markierte Shops in einem der weltweit 560 Forever 21-Geschäfte zu eröffnen.
Doch der wahre Vorteil liegt in der Produktion: SPARC produziert und vertreibt Waren für Marken wie Aeropostale, Nautica, Lucky Brand und andere. Es wird erwartet, dass SHEIN in Kürze mit der Herstellung von Bekleidung für diese Marken beauftragt wird, und zusätzlich die Möglichkeit hat, Geschäfte in den Läden dieser Marken zu eröffnen.
SHEINs Eintritt in den Einzelhandel: Beginn einer neuen Ära der Partnerschaften?
Statt mit SHEIN in den schnellen Modetrends zu konkurrieren, sollten Einzelhändler darüber nachdenken, mit ihnen in den Bereichen Herstellung und Logistik zusammenzuarbeiten. Die Partnerschaft mit Forever 21 könnte andere Marken dazu inspirieren, sich SHEIN zu nähern.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Marken wie SHEIN, Temu und TikTok Shop haben erkannt, dass sie nicht nur für US- und europäische Einzelhändler produzieren, sondern direkt an die Verbraucher verkaufen sollten. Ihre Entschlossenheit, in den USA und Europa erfolgreich zu sein, könnte weitreichende Veränderungen im Einzelhandel mit sich bringen.
Ausblick
Dieser Deal mit der SPARC Group ist ein Signal dafür, wie sehr der stationäre Modehandel ins Wanken geraten ist. Viele Marken, die bisher im physischen Einzelhandel verankert waren und online nur geringe Fortschritte gemacht haben, sehen nun SHEIN als möglichen Rettungsanker.
Insgesamt zeigt dieser Deal die immense Transformation, die im Modeeinzelhandel vor sich geht. SHEIN, einst ein reiner Online-Akteur, könnte nun zu einem Schlüsselspieler in der physischen Einzelhandelslandschaft werden.
Instacart, einer der weltweit führenden Lebensmittellieferdienste und neben Shein einer der am meisten erwarteten Börsenkandidaten, hat kürzlich seinen Börsenprospekt veröffentlicht. Während die Aufregung um den Börsengang wächst, gibt es jedoch eine Reihe von kritischen Fragen und Anmerkungen, die in den Medienberichten bisher nicht ausreichend thematisiert wurden.
Übersicht zu den Kernfragen zum Börsengang von Instacart
Konzentration auf wenige Großkunden: Es ist bemerkenswert, dass Instacart 50% seines Umsatzes mit nur fünf Lebensmitteleinzelhändlern generiert. Mit der bevorstehenden Fusion von Kroger und Albertsons – beide Instacart-Kunden – stellt sich die Frage nach der Risikodiversifizierung.
Automatisierung in der Branche: Die Lebensmittelbranche tendiert zunehmend zur Nutzung von automatisierten Mikro-Fulfillment-Centern. Dies könnte den Bedarf an Instacarts Fulfillment- und Lieferdiensten reduzieren. Ohne ein Angebot für MFCs (Micro-Fulfillment-Centers), wie wird Instacart weiter wachsen?
Werbegeschäft: Instacart hat sein Werbegeschäft erfolgreich ausgebaut. Es wird jedoch erwartet, dass Lebensmittelhändler gegen Instacarts Eingriffe in ihr Werbegeschäft vorgehen werden, was das Wachstumspotenzial begrenzen könnte.
Kernelemente des Geschäftsmodells: Trotz ihrer Bemühungen im Werbesektor ist Instacart primär ein Fulfillment-Dienstleister für Online-Lebensmittelbestellungen. Angesichts wachsender Konkurrenz durch Unternehmen wie DoorDash stellt sich die Frage nach der langfristigen Strategie.
Unternehmensbewertung beim Instacart Börsengang: Instacarts Bewertung könnte sich verdreifachen, wenn sie sich entscheiden würden, direkt an ihre eigenen Kunden zu liefern, anstatt für andere Einzelhändler zu arbeiten. Warum verfolgt Instacart diese Strategie nicht?
Unternehmensführung: Wäre es für Instacart sinnvoll, Co-CEOs zu haben? Einen CEO für Betrieb und Wachstum und einen anderen, der sich auf Technologie und Werbung konzentriert?
Zusätzliche Informationen deuten darauf hin, dass PepsiCo $175 Mio. in vorzugsfähige wandelbare Instacart-Aktien investiert. Interessanterweise beteiligt sich keiner der größten Kunden von Instacart an solchen Käufen, was als potenzielles Warnsignal gesehen werden kann.
Zusammenfassend bleibt die zentrale Frage: Wie plant Instacart, in Zukunft zu wachsen? Werden sie ihre Software weiterentwickeln oder sich durch Akquisitionen erweitern? Und wie wird sich das Kerngeschäft von Instacart entwickeln? Es bleibt spannend, diese Fragen anhand der nun vorliegenden Daten zu beantworten.
Die digitale Transformation hat auch den Buchhandel revolutioniert, wobei das Omnichannel-Konzept im Mittelpunkt dieser Evolution steht. Ein herausragendes Beispiel für eine erfolgreiche Implementierung dieser Strategie ist das deutsche Unternehmen Hugendubel. Mit einer beeindruckenden Historie von über 130 Jahren hat Hugendubel es geschafft, sich in der digitalen Welt mit einer nahtlosen Verzahnung von Online- und Offline-Angeboten zu behaupten. Im Folgenden die wesentlichen Fakten – mehr dazu in dieser Tiefenanalyse Omnichannel-Exzellenz Hugendubel:
Fakten im Überblick:
Omnichannel-Entwicklung: Hugendubel setzt auf die nahtlose Bedienung seiner Kunden über verschiedene Kanäle.
Online-Umsatz: Hugendubel hat seinen Online-Umsatz in den letzten fünf Jahren verdreifacht.
Mobile Nutzung: Zwei Drittel der Besuche auf der Hugendubel-Website erfolgen über mobile Geräte, wobei der Umsatz über diese Geräte signifikant gestiegen ist.
Click & Collect: Fast 30% der Online-Bestellungen von Hugendubel werden über den Click & Collect-Service abgewickelt.
Kundenloyalität: Kunden, die online bei Hugendubel bestellen, besuchen auch gerne die physischen Filialen des Unternehmens.
Lieferzuverlässigkeit: Hugendubel beeindruckt mit einer Lieferzuverlässigkeit von 98% und einem hohen Net Promoter Score von 73.
Familienführung: Das Unternehmen wird in der fünften Generation von den Geschwistern Nina und Maximilian Hugendubel geführt.
Inhouse-Digitalkompetenz: Die Digitaltochter des Unternehmens spielt eine zentrale Rolle in der Verzahnung von Online- und Offline-Kanälen im Buchhandel. Per Dalheimer, Geschäftsführer von eben Hugendubel Digital
Jungheinrich, ein Unternehmen aus dem Bereich Intralogistik, hat die Münchner Firma Magazino, die auf mobile Robotik spezialisiert ist, vollständig erworben. Magazino hat in den vergangenen Jahren aufgrund seiner innovativen Technologien im Bereich der Lagerautomatisierung Aufmerksamkeit erregt.
Eines der Highlights von Magazinos Geschäftsverlauf war die Beteiligung von Zalando.
Der Online-Modehändler hatte früh das Potenzial von Magazino erkannt und sich einen Anteil von 9,8% gesichert, den er später auf nahezu 12% ausbaute.
Neben Zalando hat auch Fiege Logistik, ein wichtiger Akteur in der Logistikbranche, in Magazino investiert und dessen Roboter in seinen Lagern eingesetzt
Dies verdeutlicht den Wert, den Magazinos Technologie für Unternehmen hat, die ihre Logistikprozesse optimieren wollen.
Der Kaufpreis für die Übernahme von Magazino durch Jungheinrich wurde nicht öffentlich gemacht. Nach der Übernahme bleibt Magazino als eigenständige Einheit innerhalb von Jungheinrich bestehen und wird weiterhin von den Co-Foundern Frederik Brantner und Lukas Zanger sowie Dr. Moritz Tenorth geleitet.
Trend zur Automatisierung in E-Commerce Fulfillment und Intralogistik allgemein
Die Übernahme kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Bedarf an Automatisierung in der Logistik und E-Commerce Fulfillment steigt. Mit der wachsenden Bedeutung des E-Commerce und dem Bedarf an schnelleren und effizienteren Lieferketten könnten solche Technologien eine Schlüsselrolle spielen.
Insgesamt zeigt diese Transaktion den wachsenden Trend zur Automatisierung in der Logistikbranche und die Bedeutung von Investitionen in moderne Technologien. Es wird erwartet, dass weitere Entwicklungen in diesem Sektor die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lager und Lieferketten verwalten, weiter verändern werden.