Kategorie: Analysen

  • Farfetch: Analyse des Geschäftsmodells und aktueller Geschäftszahlen 2023

    Farfetch Geschäftszahlen Crash 2023

    Farfetch, einst als Pionier im Luxusmode-E-Commerce gefeiert, steht vor ernsthaften Herausforderungen. Trotz ambitionierter Pläne und strategischer Entscheidungen haben aktuelle Geschäftszahlen gezeigt, dass der Weg an die Spitze der Modeindustrie nicht ohne Hürden ist.

    Geschäftsmodell und Strategie von Farfetch: Technologie trifft Mode

    1. Positionierung im Markt
      • Während Akteure wie Zalando ihren Fokus auf Europa legen, strebt Farfetch eine globale Präsenz im Luxussegment an. Dabei positioniert sich das Unternehmen nicht nur als Modehändler, sondern betont seine Rolle als Technologieanbieter.
    2. Strategische Entscheidungen
      • Farfetch bietet eine Reihe von Lösungen, die durch die FARFETCH Plattform unterstützt werden:
        • End-to-End Commerce: Transformation des digitalen Erlebnisses mit für Luxusgüter konzipiertem E-Commerce.
        • E-Concessions as a Service: Verbindung von Markeninventar mit globalen Einzelhändlern ohne Großhandelsbindung.
        • Global Logistics & Payments: Globales Bestellmanagement und -erfüllung durch „Logistics by Farfetch“.
        • Connected Retail: Neugestaltung des Einzelhandelserlebnisses mit In-Store-Technologie.
      • Zur Umsetzung dieser Lösungen setzt das Management auf externe Partner und Technologien wie Salesforce, Mirakl, Global-E und Tulip. Die Übernahme von Onport unterstreicht das Bestreben, die Marktplatzintegration intern zu stärken.
    3. Diversifikation
      • 2022 erweiterte der Luxus Fashion Player sein Portfolio durch den Einstieg in das Luxus-Beauty-Segment mit der Übernahme von Violet Grey.

    Farfetch Geschäftszahlen 2023: Ein Weckruf

    • Das Jahr 2022 stellte Farfetch vor Herausforderungen. Trotz optimistischer Prognosen zu Beginn des Jahres 2023 hat die Realität das Unternehmen rasch eingeholt.
    • Anstatt des erwarteten Wachstums musste Farfetch Rückschläge hinnehmen. Der Umsatz sank, und die Prognosen wurden nicht erreicht.
    • Als Reaktion darauf hat Farfetch das Beauty-Geschäft eingestellt und setzt nun verstärkt auf Kostenkontrolle.
    • Aktuell sind die Papiere von Farfetch mit etwa 1,2 Mrd. USD kapitalisiert, was dem halben Jahresumsatz entspricht. Zum Vergleich: In den Höhepunkten der Corona-Zeit wurde das Zehnfache dieses Umsatzes als Kapitalisierung erreicht.

    Ausblick: Ein unsicherer Horizont

    • Der aktuelle Kursrückgang von Farfetch könnte den geplanten Deal mit Richemont beeinflussen. Die geplante Übernahme von Yoox Net-a-Porter (YNAP) steht inzwischen in der Diskussion.
    • Investoren zeigen sich besorgt. Die zentrale Frage: Kann YNAP profitabel werden, und sind die Finanzmittel von Farfetch ausreichend, um die Zukunft zu sichern?

    Fazit

    Farfetch steht an einem Scheideweg. Zalando wird genau drauf schauen. Mit großen Träumen gestartet, muss das Unternehmen nun beweisen, dass es die Herausforderungen meistern und seine Vision verwirklichen kann. Es bleibt spannend zu beobachten, wie Farfetch sich in dieser turbulenten Zeit behaupten wird.

  • Alle Werkzeuge, die Du benötigst, um ein Start-up aufzubauen

    Wir befinden uns mitten in einem Abschwung von verfügbaren Venture Capital, daher war es noch nie schwieriger, ein Start-up zu gründen, oder? Nun, das hängt von deiner Perspektive ab.

    Wie die Grafik zeigt, war es in mancher Hinsicht noch nie einfacher. Schließlich haben angehende Gründer die Qual der Wahl aus einer Vielzahl von Tools, um alle Arten von Schlüsselfunktionen auszuführen, vom Website-Design bis zur Annahme von Zahlungen.

    Ursprünglich von Easlo (auch bekannt als der selbst ernannte „Notion Guy„) erstellt, enthält die Grafik auch einige KI-basierte Anwendungen wie ChatGPT, die den Markteintritt noch schneller machen können.

  • Der Schlüssel zur operativen Exzellenz durch effektives Prozessmanagement

    In der heutigen, globalisierten Geschäftswelt ist ein stetiges Streben nach Produktivitätssteigerungen unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Unternehmen setzen hierbei auf eine strikte Kontrolle der Ressourcennutzung und eine engmaschige Kostensenkung. Doch irgendwann sind diese Möglichkeiten erschöpft, und es besteht die Gefahr, dass Unternehmen in eine gefährliche „Magersucht“ abrutschen. Wie also kann man die Produktivität steigern, ohne die Existenz des Unternehmens zu gefährden?

    Die Antwort liegt im operativen Prozessmanagement, das nicht direkt auf Kostensenkungen abzielt, sondern an den tieferen Ursachen von Kosten ansetzt. Die wahren Kostentreiber sind oft mangelnder Kundenfokus, unzureichende Kommunikation von Erwartungen, unnötige Reibungsverluste an Schnittstellen innerhalb des Unternehmens und zwischen Unternehmen und Kunden, unklare Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten sowie das unkontrollierte Wachstum bürokratischer Strukturen.

    Operative Exzellenz durch effektives Prozessmanagement

    Operatives Prozessmanagement zielt darauf ab, diese wertvernichtenden Kostentreiber systematisch zu identifizieren und die damit verbundenen Optimierungspotenziale nachhaltig auszuschöpfen. Um dies zu erreichen, müssen Unternehmen ein tiefes Verständnis für die internen Prozesse entwickeln und effiziente Prozesslandschaften gestalten, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen und eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen ermöglichen.

    Ein wesentlicher Aspekt des operativen Prozessmanagements ist die ständige Überprüfung und Anpassung der Prozesse an veränderte Bedingungen und Kundenbedürfnisse. Hierbei geht es darum, eine kontinuierliche Verbesserungskultur im Unternehmen zu etablieren, die auf Lernen, Anpassung und Innovation basiert.

    Operative Exzellenz ist in vielen Märkten zunehmend zu einer entscheidenden Voraussetzung für den Erfolg geworden. Um diese Exzellenz zu erreichen, müssen Unternehmen die Chancen des operativen Prozessmanagements erkennen und nutzen. Nur so können sie langfristig wettbewerbsfähig bleiben, ohne in die Gefahrenzone der „Magersucht“ abzurutschen.

  • Digitale Symbiose: Zusammenarbeit und Digitalisierung als Schlüssel zum Erfolg

    In der biologischen Welt haben viele Arten symbiotische Beziehungen, gegenseitige Abhängigkeiten, mit anderen Arten, um ihre ökologische Fitness zu erhöhen. Ähnlich kann es eine symbiotische Beziehung zwischen Digitalisierung und Zusammenarbeit in Wirtschaft und Gesellschaft geben. Sie sind voneinander abhängig, da sie die ökonomische Fitness mitbestimmen. Die Kombination kann zur digitalen Geschäftsfähigkeit führen. Erfolgreiche Partnerschaften entwickeln ihre Zusammenarbeit durch kooperative Digitalisierung weiter, um zu einer neuen Ära der digitalen Symbiose beizutragen.

    Beispiele für digitale Innovationen durch digitale Symbiose

    Die Vorteile der digitalen Symbiose sind in vielen Branchen zu beobachten. Einige Beispiele hierfür sind:

    1. Gesundheitswesen: Die Zusammenarbeit von Ärzten, Forschern und Technologieunternehmen hat zu neuen digitalen Lösungen geführt, die eine effizientere Patientenversorgung ermöglichen. Beispielsweise können telemedizinische Dienste Patienten in entlegenen Gebieten besser versorgen, während digitale Gesundheitsakten den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern erleichtern.
    2. Bildung: Durch die Verbindung von digitaler Technologie und Zusammenarbeit entstehen innovative Bildungsansätze wie Online-Lernplattformen und Massive Open Online Courses (MOOCs). Diese ermöglichen den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für Menschen auf der ganzen Welt, unabhängig von geografischen Grenzen.
    3. Landwirtschaft: In der Landwirtschaft hat die Kombination von Digitalisierung und Zusammenarbeit zu einer Verbesserung der Ressourceneffizienz und einer Verringerung der Umweltauswirkungen geführt. Zum Beispiel erlauben präzisionslandwirtschaftliche Technologien, wie Drohnen oder Sensoren, Landwirten, ihre Betriebsabläufe zu optimieren und Ressourcen wie Wasser und Düngemittel gezielter einzusetzen.
    4. Smart Cities: In Smart Cities arbeiten Stadtverwaltungen, Unternehmen und Bürger gemeinsam daran, digitale Lösungen zu entwickeln, die den Lebensstandard verbessern und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Beispiele hierfür sind intelligente Verkehrsmanagementsysteme oder Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden.

    Fazit

    Die digitale Symbiose aus Zusammenarbeit und Digitalisierung kann in verschiedenen Branchen und Sektoren einen bedeutenden Mehrwert schaffen. Sie ermöglicht nicht nur wirtschaftliches Wachstum, sondern auch gesellschaftlichen Fortschritt und ökologische Nachhaltigkeit. In einer zunehmend vernetzten Welt ist es entscheidend, dass Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gemeinsam an innovativen digitalen Lösungen arbeiten, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu bewältigen.

    Digitale Symbiose

  • BHG Group, Home24, Westwing: Umsätze und Abschwung im Q1 2023

    Der Home & Living-Markt erfährt seit einiger Zeit einen Abschwung, der auch große Unternehmen wie Home24, Westwing und die BHG Group betrifft. Dabei ist es interessant, zu beobachten, wie sich diese Unternehmen im Vergleich zueinander entwickeln. Die BHG Group hat kürzlich ihre Schätzungen für das erste Quartal 2023 veröffentlicht und erwartet einen negativen bereinigten EBIT. Im Folgenden möchten wir uns die Zahlen und die aktuelle Marktsituation näher ansehen.

    Die BHG Group – größer als Home24 und Westwing zusammen

    Die BHG Group hat mit Umsätzen von 1,2 Mrd. Euro mittlerweile eine größere Marktkapazität als Home24 und Westwing zusammen. Das Unternehmen ist jedoch nicht immun gegen den aktuellen Abschwung im Home & Living-Segment. Die jüngsten Schätzungen für das erste Quartal 2023 zeigen einen erwarteten negativen bereinigten EBIT von -70 bis -105 Millionen SEK.

    Ursachen für den Abschwung

    Die Gründe für den Abschwung in diesem Segment sind vielfältig. Schwache Nachfrage und hohe Lagerbestände setzen die Preise und die Rentabilität unter Druck. Gustaf Öhrn, Präsident und CEO der BHG Group, erklärt: „Seit dem vierten Quartalsbericht haben wir ein herausforderndes Jahr 2023 erwartet, insbesondere die erste Jahreshälfte. Seitdem ist der Markt schwächer als erwartet, mit einer weichen Nachfrage und hohen Lagerbeständen, die auf die Preise und Rentabilität drücken.“

    BHG Group: Ausblick auf das restliche Jahr 2023

    Es bleibt abzuwarten, wie sich der Home & Living-Markt im Laufe des Jahres 2023 entwickeln wird. Die ersten Monate haben sich als schwierig erwiesen, insbesondere für Unternehmen wie die BHG Group, die mit einem negativen bereinigten EBIT konfrontiert sind. Obwohl die Liquiditätsposition von BHG weiterhin stark ist, werden die kommenden Monate entscheidend sein, um zu beobachten, wie die Unternehmen in diesem Sektor auf die aktuellen Herausforderungen reagieren und ob sie in der Lage sind, sich anzupassen und erfolgreich durch den Abschwung zu navigieren.

  • Hawesko unter Druck: Umsatz und Profitabilität schrumpfen

    Die Hawesko Geschäftszahlen 2022 zeigen: Der Wein-Spezialist Hawesko hatte im Geschäftsjahr 2022 mit sinkendem Umsatz und rückläufiger Profitabilität aufgrund gestiegener Kosten zu kämpfen. Insgesamt erreichte das Unternehmen laut vorläufigen Zahlen einen Netto-Umsatz von rund 671 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von rund 39 Mio. Euro. Für das Jahr 2023 plant Hawesko einen Fokus auf Profitabilität, um Kosten zu senken und die Profitabilität durch die Optimierung der Prozesse zu verbessern.

    Der Wein-Spezialist Hawesko kämpft mit sinkendem Umsatz und rückläufiger Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr. Laut vorläufigen Zahlen erreicht das Unternehmen im Jahr 2022 einen Netto-Umsatz von rund 671 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von rund 39 Mio. Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 konnte Hawesko einen Netto-Umsatz von 680,5 Mio. Euro und ein EBIT von 53,1 Mio. Euro verzeichnen. Das operative Ergebnis wird 2022 mit inflationsbedingten Sonderkosten von rund 6 Mio. Euro belastet. Die Kosten für Glas, Transport, Energie sowie Papier und Pappen sind im Geschäftsjahr massiv angestiegen und konnten noch nicht vollständig im Rohertrag kompensiert werden.

    Kostenanstieg belastet die Profitabilität

    Die gestiegenen Kosten belasten die Profitabilität von Hawesko. Vorstandschef Thorsten Hermelink kommentierte zu den Haweseko Geschäftszahlen 2022: „Das Jahr war mit der Inflation und der Energiekrise kein einfaches für uns. Die Hawesko-Gruppe konnte sich aber mit ihrem diversifizierten Geschäftsmodell nach zwei Boomjahren auch in der Krise im Markt behaupten. Wir gehen auch für 2023 von einer hohen Inflation aus, daher haben wir frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um unsere Profitabilität konsequent zu stärken.“

    Maßnahmen für ein Jahr der Effizienz

    Hawesko plant für 2023 einen Fokus auf operative Exzellenz. Das Unternehmen möchte Kosten senken und die Profitabilität durch Effizienzsteigerungen und die Optimierung der Prozesse verbessern. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Digitalisierung. Die Hawesko-Gruppe will verstärkt auf den Online-Verkauf setzen und das Einkaufserlebnis für die Kunden im Netz verbessern. Zudem sollen Synergien innerhalb des Unternehmens geschaffen werden, um Kosten zu senken.

    Diversifiziertes Geschäftsmodell kann in der Krise helfen

    Das diversifizierte Geschäftsmodell von Hawesko könnte dem Unternehmen in der Krise helfen, sich im Markt zu behaupten. Hawesko setzt nicht nur auf den B2C-Verkauf von Wein, sondern auch auf B2B Geschäft. Das Segment B2B konnte dank der wiedererstarkten Gastronomie +7 Prozent organisch wachsen. Insgesamt, d.h. inkl. Akquisition, konnte das B2B-Segment um +16 Prozent zulegen.

    Fazit zu Hawesko Geschäftszahlen 2022

    Hawesko kämpft mit sinkendem Umsatz und rückläufiger Profitabilität im Jahr 2022 aufgrund gestiegener Kosten. Für 2023 plant das Unternehmen den Fokus auf Effizienz, um Kosten zu senken und die Profitabilität zu verbessern. Das diversifizierte Geschäftsmodell half dem Unternehmen, sich in der Krise im Markt zu behaupten.