Flaconi knackt die 500 Mio. € Marke

Was ist neu?
Flaconi, der Onlinehändler für Parfüm- und Beautyprodukte, hat seinen Umsatz im Jahr 2024 auf über 500 Millionen Euro gesteigert, was einem Wachstum von mehr als 30 % entspricht. Das Unternehmen plant für 2025 ein weiteres Wachstum von mindestens 20 % und will in fünf neue europäische Märkte expandieren: Schweden, Finnland, Dänemark, Italien und Tschechien.

Warum ist es wichtig?
Flaconis Wachstum ist bemerkenswert, da es sich im Vergleich zum Markt deutlich schneller entwickelt. Die Expansion in neue Märkte könnte das Unternehmen attraktiver für potenzielle Käufer machen, da der Mutterkonzern ProSiebenSat.1 einen Verkauf in Betracht zieht.

Ausführliche Recherche

Hintergrund und Geschäftsmodell

  • Gründung und Eigentümer: Flaconi wurde 2011 in Berlin gegründet und gehört seit 2015 vollständig zu ProSiebenSat.1 Media SE
  • Geschäftsmodell: Flaconi spezialisiert sich auf den Online-Verkauf von Beauty-Produkten, darunter Parfüms, Pflege und Make-up. Das Unternehmen bietet über 30.000 Artikel von verschiedenen Marken an

Wachstumsstrategie

  • Internationale Expansion: Flaconi plant, in fünf neue europäische Märkte zu expandieren, um seine Marktposition zu stärken
  • Technologie und Logistik: Der Hauptsitz in Berlin beschäftigt über 100 Mitarbeiter im Bereich Technik und Daten. Die Logistik wird zentral von Halle (Saale) aus gesteuert
  • Mobiles Wachstum: Der Großteil der Zugriffe erfolgt über Smartphones, was das Unternehmen in seiner Wachstumsstrategie berücksichtigt

Finanzielle Entwicklung

  • Umsatzwachstum: Flaconi hat 2024 die 500-Millionen-Euro-Marke überschritten und plant für 2025 ein Wachstum von mindestens 20 %
  • Operatives Ergebnis: Das operative Ergebnis (Ebitda) hat sich von 3,5 Millionen Euro im Jahr 2023 auf einen zweistelligen Millionenbetrag erhöht
  • Profitabilität: Flaconi hat erstmals schwarze Zahlen geschrieben, was auf die verbesserte operative Effizienz zurückzuführen ist

Marktumfeld

  • Wettbewerb: Flaconi steht im Wettbewerb mit anderen großen Online-Parfümerien wie Douglas und Notino. Notino hat zuletzt sogar mehr Umsatz als Douglas erzielt
  • Marktanteile: Der E-Commerce-Bereich für Prestige Beauty wuchs 2024 zweistellig, während der stationäre Handel nur um etwa 1 % stieg

Zukunftsaussichten

  • Verkaufsgespräche: ProSiebenSat.1 erwägt den Verkauf von Flaconi, was durch eine erfolgreiche internationale Expansion begünstigt werden könnte
  • Nachhaltigkeit: Flaconi könnte den Trend zur Nachhaltigkeit nutzen, um sein Wachstum weiter zu fördern

Otto Group plant europäischen Verbund: Rationalisierung im Fokus

Die Otto Group geht neue Wege, um sich angesichts der aktuellen Marktherausforderungen besser zu positionieren. Dazu werden mehrere Tochterunternehmen in Europa, darunter Baur, Otto Niederlande und die kürzlich in „Otto Austria“ umbenannte Unito-Gruppe, in einen europäischen Verbund integriert. Dieser soll künftig die Märkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden bedienen.

Ziel: Effizienz und Wachstum

Mit der Bündelung der Kräfte über Landesgrenzen hinweg verfolgt die Otto Group das Ziel, neue Wachstums- und Ertragspotenziale zu erschließen. Die Unternehmen behalten zwar ihre Markennamen, aber im Hintergrund werden Prozesse vereinheitlicht und Synergien genutzt. Diese Umstrukturierung ist darauf ausgelegt, effizientere Abläufe zu schaffen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Rationalisierung und Personalabbau

Die Umstellung auf schlankere und effizientere Prozesse wird jedoch nicht ohne Folgen bleiben. Die Otto Group spricht davon, dass die Effizienzsteigerung maßgeblich zur Zukunftssicherheit des neuen Verbunds beitragen soll – was in der Regel auch Personalabbau und Rationalisierung bedeutet.

ABOUT YOU hebt Prognose für bereinigtes EBITDA 2024/2025 an

Der Online-Modehändler ABOUT YOU hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024/2025 nach einem erfolgreichen zweiten Quartal nach oben korrigiert. Hier sind die wichtigsten Zahlen und Entwicklungen:

Umsatzwachstum und starker Start in die Herbst/Winter-Saison

  • Umsatz: Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 2,4 % auf 450,1 Millionen Euro. Besonders stark war das Wachstum in der DACH-Region (+8,6 %), mit fast zweistelligem Plus in Deutschland.
  • Herbst/Winter-Saison: Die neue Saison startete erfolgreich mit zweistelligen Wachstumsraten im September.

Finanzielle Kennzahlen im ersten Halbjahr

  • Bereinigtes EBITDA: Verbesserung um über 20 Millionen Euro auf 12,8 Millionen Euro.
  • Bestellwert: Der durchschnittliche Bestellwert (LTM) stieg auf 58,8 Euro.
  • Kundenzuwachs: Die Zahl der aktiven Kundinnen nahm durch Investitionen in Neukundinnen und exklusive Kollektionen, etwa mit Emma Roberts und Millie Bobby Brown, weiter zu.

SCAYLE als Wachstumstreiber

  • SCAYLE Umsatz: Die B2B-Sparte SCAYLE verzeichnete ein starkes Umsatzwachstum mit über 20 % mehr Lizenzumsätzen im ersten Halbjahr.
  • SCAYLE Payments: ABOUT YOU sicherte sich durch die Tochter SCAYLE Payments eine Zahlungsdiensterlaubnis der BaFin, ein wichtiger Schritt für das Wachstum im Partnergeschäft.

Prognose für 2024/2025

Der Vorstand konkretisiert die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024/2025 auf +1 % bis +7 % im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte EBITDA wird nun auf 15 bis 35 Millionen Euro angehoben.

ABOUT YOU zeigt damit eine positive Geschäftsentwicklung und setzt auf kontinuierliches Wachstum in wichtigen Kernmärkten und im B2B-Bereich.

Zalando hebt Prognose für 2024 an: Umsatz und Gewinn steigen deutlich

Zalando hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 angehoben. Im dritten Quartal verzeichnete der Online-Modehändler ein solides Wachstum, sowohl beim Bruttowarenvolumen (GMV) als auch beim Umsatz.

Starke Zahlen im dritten Quartal 2023:

  • Bruttowarenvolumen (GMV): +7,8 % auf 3,5 Milliarden Euro
  • Umsatz: +5,0 % auf 2,4 Milliarden Euro
  • Bereinigtes EBIT: starker Anstieg von 23 Millionen Euro auf 93 Millionen Euro

Neue Prognose für 2024:

Für das kommende Geschäftsjahr 2024 erwartet Zalando nun ein etwas höheres Wachstum, als ursprünglich prognostiziert:

  • GMV-Wachstum: Zwischen 3 % und 5 % (vorher 0 % bis 5 %)
  • Umsatzwachstum: Zwischen 2 % und 5 % (vorher 0 % bis 5 %)
  • Bereinigtes EBIT: Zwischen 440 und 480 Millionen Euro (vorher 380 bis 450 Millionen Euro)

Investitionen und Kundenzuwachs:

Zalando plant, 2024 rund 200 Millionen Euro in Investitionen (Capex) zu stecken, was unter der vorherigen Prognose von 250 bis 350 Millionen Euro liegt. Die Zahl der aktiven Kund*innen wächst weiterhin positiv und liegt inzwischen bei über 50 Millionen.

Zalando zeigt damit, trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds, eine solide Geschäftsentwicklung und blickt optimistisch auf das kommende Jahr.

E-Commerce: Online-Umsatzrückgang gestoppt

Das ist neu: Die 1.000 größten Onlineshops in Deutschland verzeichneten 2023 nur einen leichten Umsatzrückgang von 0,2 % (netto). Der drastische Einbruch von 2022 (-2,8 %) scheint überwunden.

Warum es wichtig ist: Nach dem Corona-Boom und der Inflation stagniert der Onlinehandel jetzt und kehrt zu seiner früheren Entwicklungskurve zurück.

Die Zahlen: Der Umsatz lag 2023 bei 77,5 Milliarden Euro – fast identisch mit dem erwarteten Pre-Covid-Wachstum.

Wachstumsprognose: Für 2024 wird ein Umsatzwachstum von 1,1 % erwartet.

Top-Performer: Amazon (+1,9 %) bleibt führend, gefolgt von Otto und Zalando. Shein klettert auf Platz 18.

SellerX mit neuen Besitzverhältnissen: BlackRock übernimmt Kontrolle

  • Weniger Schulden: SellerX hat Schulden durch einen Debt-for-Equity-Swap mit BlackRock und Victory Park Capital umgewandelt. Details zu den genauen Anteilen bleiben unklar, aber laut Insidern wird BlackRock größter Anteilseigner.
  • Neuausrichtung: SellerX plant, sich vom Amazon-Aggregator zu einem „House of Brands“ zu entwickeln. Künftig sollen keine neuen Amazon-Händler mehr gekauft, sondern bestehende Marken weiterentwickelt werden.
  • Hintergrund: BlackRock und Victory Park hatten SellerX 500 Millionen Euro geliehen, die das Unternehmen nicht mehr bedienen konnte. Nun setzen sie auf langfristigen Erfolg durch eine Rekapitalisierung.

Spektakulärer Schachzug:
BlackRock plante ursprünglich, SellerX-Anteile öffentlich zu versteigern, sagte die Auktion jedoch überraschend 12 Stunden vorher ab. Noch ungeklärt ist, ob eine mögliche Fusion mit Razor Group, einem weiteren Aggregator, geplant ist. BlackRock ist auch bei Razor und anderen Marktteilnehmern wie Thrasio und der Berlin Brands Group (BBG) investiert.

Warum es wichtig ist:
Der Umbau bei SellerX könnte den Markt für Amazon-Aggregatoren massiv beeinflussen, da BlackRock und Victory Park bereits mehrere Wettbewerber unterstützen. Ob die geplante Neuausrichtung ausreicht, um die Herausforderungen im post-pandemischen Online-Handel zu meistern, bleibt abzuwarten.