Kategorie: Logistik

  • eBay Fulfillment führt zu Kopfschütteln

    „Als ein führendes globales Handelsunternehmen sind wir überzeugt, dass die Logistik von strategischer Wichtigkeit ist, um die Käufer- und Verkäufer-Erfahrung auf unserer DTC-Plattform zu verbessern“, sprach Michael Pasch, Senior Director Loyalty & Logistics bei eBay – und hinterlässt aus einer Operations-Perspektive doch viel Kopfschütteln und eine gewisse Skepsis über den gewählten Ansatz.

    Das gab es doch schon mal alles – ganz früher

    eBay hatte mal große Pläne mit Magento und eBay Enterprises (ehemals GSI Commerce) eine Art Ökosystem für seine Händler aufzubauen – auch und gerade im Fulfillment. Ergebnis: Eingestampft und unter Kaufpreis weitergereicht. Auch das auf eBay spezialisierte Order-Management-Tool Afterbuy hat man unsinnigerweise abgestoßen.

    Das gab es doch schon mal alles – in 2017

    Wie das bei Marktplatz-Themen immer sehr gut informierte Blog Wortfilter schon im September 2017 berichtete, pilotierte eBay das Fulfillment-Programm. Damals noch mit DHL als Fulfillment-Partner, jetzt eben mit Fiege.

    Und jetzt: wenig Erkenntnis und wenig Mut 

    eBay hat also die besondere Bedeutung eines eigenen Fulfillment-Programms erkannt – und setzt durchgängig nur auf externe Partner. Ein Flickenteppich an Lösungen. Das mag man gerne als „asset light“ und somit smart preisen – aber für ein Unternehmen, dass angeblich den besonderen Wert der Logistik erkannt hat – und mit Amazon konkurriert – ist das doch etwas zu schmal gedacht. Schauen wir uns einmal das Setup en detail an:

    • Fiege übernimmt an seinem Standort Apfelstädt bei Erfurt das Warehousing inkl. Pick & Pack für die Händler-Artikel
    • Hermes ist der KEP-Dienstleister für den Versand der Pakete
    • Die technische Anbindung an dieses Fulfillment-Angebot erfolgt durch Plentymarkets

    Gerade bei einem heterogenen Sortiment kommt einem flexiblen Warehousing-Setup eine besondere Bedeutung zu – denn sonst wird sich zu schnell nur wieder auf kleinvolumige + Fashion-Artikel fokussiert. Gerade bei eBay scheint es mir aber viele sehr unterschiedliche Sortimente zu geben. Oft eine besondere Herausforderung für externe Fulfillement-Dienstleister.

    Jeder dieser Partner will natürlich auch „ein Stück vom Kuchen“, sprich Profit, abhaben. Daher erscheint es mir zweifelhaft, ob das Fulfillment-Programm z.B. wirklich viele verschiedene Produktkategorien aufnehmen kann (von Elektronik über Fashion bis hin z.B. zu Sperrgut) – oder eben attraktive Konditionen für die eher preissensiblen Powerseller anbieten kann.

    Was wäre denn besser gewesen?

    Na wenigstens hätte eBay die Logistik selber machen können z.B. unterstützt mit bewährten Lean Logistics Methoden (Lean Warehousing)- oder, wenn schon, dann einen reinen Intralogistiker als Generalunternehmer nutzen sollen. Durch diesen Ansatz hätte man sich einige Prozentpunkte Marge mehr gesichert und diese nutzen können um die oben angesprochenen Nachteile zu reduzieren. Auch erschließt sich mir nicht, warum der Technologiepart nicht vollständig durch Shutl abgebildet werden konnte – schließlich war die Tech-Expertise der Hebel für die Konsolidierung des Last-Mile-Marktes in UK.

    Aber lassen wir uns mal überraschen, angeblich sollen die Kosten nun doch unter denen von FBA liegen.

    eBay Versand erscheint dagegen hochgradig sinnvoll

    Dabei verbarg sich in der Pressemitteilung von eBay durchaus noch ein sehr sinnvoller Service: Versandunterstützung von eBay für kleinere Händler. Hier holt der KEP-Dienstleister zu einer attraktiven Cut-off Zeit („nach 14.30 Uhr“) die Pakete beim Händler ab und speist diese in seine Zustellung ein. Hier scheint dann auch ausschließlich die Shutl-Technologie auch als Schnittstelle zum Händler zum Einsatz zu kommen…

  • IKEA & die E-Commerce Distributionszentren

    Es gibt wahrscheinlich keinen besseren Artikel zum IKEA Online-Dilemma als dieser hier vom Supermarktblog. Auch die Online-Umsätze haben sich dementsprechend jahrelang nur seitwärts bewegt – spätestens seit 2014 steigt die Wachstumskurve merklich an, wie auch Exciting Commerce sehr übersichtlich zusammengefasst hat.

    Bildquelle: obs/IKEA Deutschland GmbH & Co. KG/Frank Pusch

    Aus einer Operations-Perspektive ist interessant, dass für IKEA besonders Logistik & Fulfillment aus verschiedenen Lagerhaltungen (Store, zentrales E-Com Lager = Customer Distribution Center, Filial-Nachversorgungslager = „normale“ Distributionszentren) ein wichtiger Hebel ist. Lean Logistics Methoden dürften hier besonders hilfreich sein.

    Wir werden weiterhin in die Kundenbegegnung im Einrichtungshaus investieren und unsere bestehenden Vermögenswerte auf neue Weise nutzen, um z. B. unseren Einrichtungshäusern eine bedeutendere Rolle in unserem Fulfillment-Netzwerk zukommen zu lassen

    Sagt Jesper Brodin, Geschäftsführer Ingka Konzern Oktober 2018

    Zahlen & Fakten zu den von IKEA speziell für E-Commerce betriebenen Distributionszentren:

    • Solche auf E-Commerce ausgerichtete Distributionszentren gibt es aktuell in Dortmund, Berlin und Elsdorf zwischen Bremen und Hamburg – IKEA sucht konkret Flächen in Rhein-Main, München und Stuttgart für ähnliche Logistikstandorte. Angeblich ist danach eine weitere Welle in allen Ballungszentren in Deutschland geplant.
    • In diesen Distributionszentren werden die Artikel auftragsbezogen zusammengestellt und dann entweder direkt oder über ein Netzwerk von Cross-Docking-Verteilzentren an den Endkunden verschickt. Sie werden als Customer Distribution Center (CDC) bezeichnet – im Gegensatz zu anderen Logistik-Facilities, die vor allem die Versorgung der Filialen übernehmen.
    • In Dortmund ist dieses so genannte Customer Distribution Center (CDC) auf 71.000 Quadratmetern Grundfläche mit einem vollautomatischen Hochregallager, ebensolchen Kleinteilelager und > 3.000 Kommissionierplätzen ausgestattet, Fördertechnik über eine Länge von knapp 1 km 
    • Generell verfolgt IKEA bei dem Betrieb aller CDCs anscheinend eher einen klassischen GU-Intralogistiker Ansatz, z.B. wird dieses CDC in USA durch CIVA Logistics betrieben, ein anderes in den USA wiederum durch DHL Supply Chain, in Montreal SSI Schäfer, das CDC in Elsdorf durch BLG Logistics etc. 
    • Elsdorf: 35.000 Quadratmeter, ca. 36.000 Palettenstellplätze, 110 Mitarbeiter

  • Logistik selber machen: Best Practices

    Immer wieder finden sich, gerade bei Beratern und Ex-Beratern in E-Commerce Funktionen, die angebliche Binsenweisheit, dass Logistik doch nur eine Unterstützungsfunktion sei, die geradezu prädestiniert für ein Outsourcing sei. Die Geschichte geht dann so: Bei Wachstumsunternehmen ist die eigene Logistik der Masse der Bestellungen nicht mehr gewachsen, Professionalisierung tut Not (D2C-Logistik). Und diese kann natürlich nur durch externe Profis kommen, sprich: Logistik- und Outsourcingpartner.

    B2C-Logistik insourcen als Schlüsselfaktor für E-Commerce Geschäftsmodelle
    Lesara-Lager mit links Packbereich, rechts Wareneingang, Retourenbearbeitung (Bildquelle: Dr. Thomas + Partner) 

    Die Praxis zeigt nur genau das Gegenteil! Immer mehr E-Commerce Unternehmen setzen auf Inscourcing, insbesondere wenn die Orders durch die Decke gehen. Gerade dann zeigen nämlich viele Fulfillment-Dienstleister kritische Schwächen:

    • Keine Bereitschaft in gezielte (Teil-)Automatisierung zu investieren – denn diese lässt sich den anderen Mandanten am Multi-User-Standort nicht berechnen (Beispiel: Lesara) 
    • Die Berücksichtigung stark individueller Vorgaben für das Warenhandling, die sich häufig bei dem „one size fits all“-Ansatz nicht ausreichend wirtschaftlich abbilden lassen (Beispiel: mytheresa, die schon immer die Logistik genau aus diesem Grunde inhouse abgewickelt haben)

    Mit welchen Dienstleistern, WMS-Systemen und eingesetzter Fördertechnik diese Unternehmen die Herausforderungen zu meistern versuchen, ist – mit ein bisschen Fleißarbeit – durchaus recht transparent zu erfahren …

    Fakten zum neuen Logistikzentrum von Lesara in Erfurt: 

    • Zuvor Outsourcing via DHL Fulfillment am Standort Staufenberg; jetzt eigenes Logistikzentrum in Erfurt, Halle entwickelt durch Goodman 
    • Ca. 31.600 Quadratmeter Grundfläche, mit Picktower über mehrere Ebenen ergibt sich eine tatsächlich nutzbare Fläche von 60.000 Quadratmetern; Gesamt-Investition von ca. 40 Mio €     
    • Zentrales Warehouse für den Versand an Endkunden in 24 europäische Länder 
    • Versand / Outbound: durchschnittliche Pakete pro Tag bei ca. 33.000 – im Peak sollen Tagesleistungen bis zu 85.000 Paketen möglich sein – bei dem Tagesmittel ergibt das eine Stundenleistung von 5.000 Paketen im Outbound, im Peak bis zu 9.000 Paketen. Die genannten Peak-Zahlen sollen ab 2025 erreichbar sein    
    • Einlagerung von ca. 6 Millionen Teilen bei ca. 60.000 SKUs, was wiederum ca. 50% der insgesamt verfügbaren SKUs entspricht (Lesara spricht selber oft von 100.000 Artikeln, was aber mittlerweile etwas höher liegen sollte) 
    • Warehouse Management System (WMS): TUP.WMS mit integrierter Materialflussrechnung von Dr. Thomas & Partner. Das Besondere an diesem Setup ist sicher die Verknüpfung von WMS und Materialfluss aus einem Haus. Dadurch erspart sich Lesara dann doch das Fingerpointing zwischen Lagerplatzverwaltung & Kommissionierstrategie auf der einen Seite und Förder- und Automatisierungstechnik auf der anderen Seite. Allerdings lässt der Implementierungszeitraum von nur 5 Monaten die Hypothese zu, dass Lesara eher den Standard implementiert hat, denn hier noch tiefgreifende Individualisierungen platzieren zu können. Auf der anderen Seite ist es nur gut, wenn auch hier die E-Commerce Unternehmen einmal mehr die Industrie challengen, denn die aktuell teilweise astronomischen Projektlaufzeiten gerade im Bereich WMS sind nicht mehr tragbar. 
    • Die Kommissionierung erfolgt dabei noch recht klassisch durch Multi-Order-Batching – und werden aus dem 4-stöckigen Picktower wegeoptimiert gepickt. Recht spannend ist eine anschließende Konsolidierung der Batchbehälter mit Hilfe von Puffersystemen, so genannten Commissionern von Aberle. Die Auftragssteuerung allgemein erscheint sehr zeitgemäß: Die Aufträge, die in einen Batch eingehen, lassen sich über diverse Parameter festlegen. Zum Beispiel können zeitkritische Aufträge aufgrund definierter Cut-Offs oder anhand der hinterlegten Abzugszeiten von KEP-Dienstleistern entsprechend priorisieren.  40-50 Mitarbeiter bekommen gleichzeitig ihre Aufträge zugeteilt, die Software hat die Orders entsprechend zusammengestellt. Es wird auf eine zonenreine Kommissionierung zugunsten der Optimierung des Gesamtsystems verzichtet. 
    • Besonderer Fokus auf hohen Automatisierungsgrad: Wareneingang durch Vertikal Crossbelt-Sorter mit Durchsatz von ca. 3.100 Kartons / Stunde, Pick & Pack: Auftragskonsolidierung nach Multi-Order-Batching (siehe WMS) über zwei Commissioner und entsprechende Behälterfördertechnik, Versand: Horizontal Crossbelt Sorter    
    E-Commerce Fulfillment: Lager selber betreiben
    mytheresa Lager – hinten der dreigeschossige Picktower (Bildquelle: Aberle Solutions)

    Fakten zum Lager von mytheresa in Kirchheim-Heimstetten bei München:  

    • Im Gegensatz zu Lesara mit seinem Best-of-Breed Ansatz, entschied sich mytheresa hier für einen eher klassischen GU-Ansatz mit Aberle
    • Grundfläche 16.000 Quadratmeter, durch den Picktower auf einem Teil der Fläche wird diese Fläche für die effektive Kommissionierung deutlich vergrößert (32.000 Quadratmeter). Diesem vorgelagert ist eine Retouren-Bearbeitung mit 20 Arbeitsstationen. 150 Mitarbeiter – allerdings inkl. Fotostudio & Styling
    • Überwiegend manuelles Handlung anstatt starke Automatisierung:  Einzig die Transporte der einzulagernden Ware und der kommissionierten Teile erfolgt über ca. 1 km lange Fördertechnik, die auch die verschiedenen Ebenen vernetzt. 
    • WMS: Auch hier kaum relevante IT-Unterstützung, da z.B. auch die Lagerplatzvergabe durch den Lagermitarbeiter selbst erfolgt. Angeblich fördert dies die Qualität und schont die Ware – allerdings erfolgt die Einlagerung mittels standardisierter Behälter (damit diese eben auf die Fördertechnik gestellt werden können). Daher schon eher fraglich, warum wenigstens die Lagerplätze nicht durch das System vorgegeben werden könnten. 
    • Sicherlich lässt sich so natürlich teure Software einsparen, was sich auch beim Picking selbst zeigt. Hier kommt eine eigenentwickelte App zum Einsatz, auf der die Picklisten angezeigt werden. 
    • Die fertig kommissionierten Behälter werden dann über die Fördertechnik zu den Versand- und Verpackungsstationen transferiert. 
    B2C-Logistik selber machen als Trend im E-Commerce Fulfillment
    Vielen Dank für das Lesen bis hierher 🙂 (Bildquelle: Aberle Automation)
  • DHL macht es wie Amazon Logistics

    Schon viel wurde über den Einstieg von Amazon auf der Last-Mile-Zustellung in Deutschland geschrieben. Amazon nutzt auf der letzten Meile unabhängige, lokale Kuriere und Zusteller und steuert diese über eine  intelligente Soft-/Hardware-Kombination. Recht interessant ist, dass die DHL praktisch das gleiche Modell in den USA fährt.

    Aus diesem Markt hatte sich DHL schon 2008 eigentlich zurückgezogen – und kehrt jetzt eben so „asset-light“ wieder zurück. Auch DHL schließt Partnerschaften mit lokalen Zustellern, diese fahren nicht unter der Flagge von DHL. Die Koordination erfolgt über eine Technologieplattform, passend dazu: „Was wir suchen, ist eine smarte Kombination aus Software und Hardware.“

  • Last-Mile im E-Commerce: DHL Ausblick in der Analyse

    Der KEP-Markt im E-Commerce ist aktuell in heller Aufruhr. Hermes führt Peak-Zuschläge ein, DHL sieht dafür (noch) keinen Grund. Vor diesem Hintergrund waren die aktuellen Geschäftszahlen von DHL zu Q1 besonders interessant. Die relevante PeP-Division (PeP steht für Post, eCommerce, Paket) erreichte im Bereich eCommerce ein Wachstum währungsbereinigt von 16,8% Gleichzeitig ging das EBIT um 10% zurück. Laut DHL wohl erwartungskonform, begründet mit besonderen Investments in die last-mile in Auslandsmärkten. Oder zeichnet sich auch hier bald eine Rationale für Preiserhöhungen ab?

    Tatsächlich hat DHL lokale Carrier gekauft, in einigen Märkten hat man neue, eigene last-mile Zustellungen aufgebaut. Ob das die eigentliche Erklärung ist, kann ich nicht beurteilen, erscheint für mich aber plausibel.

    Der Ausblick bei DHL steht auch weiterhin auf Wachstum. In der Q&A-Session auf dem Investorentag sagte Appel, dass er das Potential auf 4,5 Milliarden zusätzliche Pakete in Europa sieht – maßgeblich getrieben durch E-Commerce. Deutschland und UK seien schon recht entwickelt, aber gerade die europäischen Länder haben hier noch deutlich Nachholbedarf. Die Paketsendungen pro Kopf und Jahr sieht er von aktuell 7 auf 30 im Jahr 2025 steigen.

    Somit scheint DHL auch weiterhin auf Wachstum statt Margen-Erhöhung zu setzen. Zumindest DHL sieht somit keinen Automatismus für Preiserhöhungen im Paketsektor, der aktuell doch mit einiger Vehemenz von Szene-Experten propagiert wird. Es bleibt also spannend im KEP-Markt im E-Commerce.

  • Update zum Zustelldienst Amazon Logistics

    In diesem Blog hatte ich schon mal kurz zu Amazon Logistics geschrieben. Jetzt einige weitere spannende Insights – auch und gerade weil Kapazität in der Zustellung mit eigenen Ressourcen für Amazon und alle anderen Online-/Omnichannel-Händler immer wichtiger werden wird.

    Amazon Logistics setzt in der Zustellung in den Städten ausschließlich auf selbständige Kurierfahrer – die Routenplanung übernimmt allerdings zentral Amazon. Ein ähnliches Modell hatte auch schon Shutl sehr erfolgreich in UK gefahren. Im Grunde genommen war Shutl anfangs eine Technologie-Plattform mit smarten Routing-Regeln, um diverse Ziele in Städten möglichst effizient anzufahren und gleichzeitig die noch verfügbaren Zustell-Slots in den Checkouts der Partner-Shops anzeigen zu können. Der Vorteil von Shutl war zusätzlich, dass die Kommunikationssysteme der Kuriere in UK für die Annahme von Fahrten stark vereinheitlicht waren und somit nicht noch zusätzliche Komplexität ins System kam durch die Verteilung der Fahrten. Dies scheint mir in Deutschland ein wesentlich größeres Problem zu sein, da diese Systeme stärker fragmentiert sind.

    Genau in diese Standardisierung zwischen Routenplanung <-> Kurier geht Amazon mit seinem Zustelldienst hinein. Die Kuriere bekommen Routensoftware und Hardware für Auftragsannahme etc. von Amazon gestellt, die Fahrer selber werden aber weiterhin von den lokalen Kurierunternehmen eingeteilt.

    Ähnlich den Learnings aus der Food-Last-Mile-Logistik wird auch bei Amazon Logistics ein klassischer Engpaß aufgehoben: Bei vielen KEP-Dienstleistern stellen sich die Fahrer am Morgen Pakete für ihre Routen selber auf den Fahrzeugen zusammen – nicht so bei Amazon: diese Schritte werden durch unterschiedliches Personal mit anderen Systemen durchgeführt. Das Portal Logistik-News 24 listet noch weitere Innovationen auf:

    „Der Parkplatz des Fahrzeuges wird mit den Adressen der übrigen Pakete, die sich im Transporter befinden, abgeglichen und dem Fahrer gemeldet, welche weiteren Pakete er auf dem Weg zu dem ursprünglichen Empfänger gleich mitnehmen kann. Damit das für die Fahrer möglich wird, stellt der Transportdienst Amazon Logistics ihnen spezielle Rucksäcke zur Verfügung, in die gleich mehrere Pakete passen.“