Kategorie: Logistik

  • Startup InstaFright will das intransparente Speditionsgeschäft vereinfachen

    Die Digitalisierung der Logistik steht noch ganz am Anfang. Während viele andere Wertschöpfungsstufen bereits durch Dutzende von Startups digital umgrekrempelt werden, muss man innovative Startups in der Logistik noch mit der Lupe suchen.

    Intransparenter und langsamer Speditionsmarkt

    Will man als ECom-Logistiker „mal schnell“ einige Paletten zwischen Lagern herumschieben oder eine Direktanlieferung in den Auslandsmarkt durchführen, dann musste man bisher sehr umständlich einzelne Angebote von Spediteuren einholen. Häufig sind diese dann auch untereinander nicht leicht vergleichbar. Um ein Angebot zu bekommen, wartet man dann bis zu zwei Werktage und ein häufiger E-Mail / Telefon Ping Pong ist nötig. Ich kenne das aus leidvoller, eigener Erfahrung! Ergebnis: Fast alle Logistiker haben einmal verhandelte, feste Spediteure mit denen sie dann praktisch immer zusammenarbeiten.

    Aber gerade der Spediteurmarkt ist der Inbegriff eines Commodity-Marktes. Nahezu austauschbare Leistungen („Bringe 10 Paletten von A nach B“) bei gleichzeitiger maximaler Intransparenz zu Konditionen und „lahmer Abwicklung“.

    Sprich: Ein perfekter Markt für die digitale Disruption. Warum kommen da nur so wenige drauf?

    InstaFreight

    Bei InstaFreight können Kunden webbasiert, einfach und sofort aktuelle Angebote für ihre Strecken einholen und mit wenigen Klicks direkt buchen. InstaFreight ist dabei mehr so etwas wie ein digitaler Spediteur, da die Fuhren auch im Namen von InstaFreight durchgeführt werden und diese noch einige Value-added services anbieten wie Track & Trace der Speditionsfahrt.

    InstaFright

    InstaFreight ist ein Venture von Rocket Internet und wird geführt von Philipp Ortwein und Gion-Otto Presser-Velder. Letzterer ist schon ein altes Rocket Urgestein und hat dort die Operations gemanagt für Lazada, HelloFresh etc. Relatives Interesse hat sein Hin- und Herwechseln zu DHL All You Need und Rocket in der Blogosphäre gefunden. In jedem Falle ein ausgewiesener Fachmann in dem Thema.

     

     

  • Die Relevanz von Internationalisierung im E-Commerce anhand Zahlen von Black Friday und Cyber Monday in 2012

    FiftyOne (mittlerweile in Borderfree umbenannt) hatte bereits Ende 2012 Zahlen veröffentlicht, die die wachsende Bedeutung von Internationalisierung im E-Commerce belegen. Gerade die amerikanischen Retailer preschen hier nach vorne und ziehen diese internationalen, kaufkräftigen Kunden an.

    FiftyOne_BlackFriday_CyberMonday_Infographic (1)

  • Internationalisierung auf Knopfdruck – Fulfillment-Dienstleister wie Borderfree eröffnen neue Wachstumschancen

    Internationalisierung im E-Commerce als Wachstumstrend wird aktuell bei einigen global aufgestellten Pure Playern und Retailern eifrig diskutiert. Einige amerikanische Anbieter, insbesondere große amerikanische Retailer wie JCPenney, Macy’s oder Neiman Marcus, sind auch hier Vorreiter mit internationalen Delivery-Lösungen.

    Zum Beispiel das allgemein für seine überragende Produktfotografie und Erlebnischarakter gelobte JCREW:

    JCREW

    Ein anderes Beispiel ist das bereits genannte JCPenney:

    JCPenny

    Bei der Umsetzung solcher internationalen Delivery-Lösungen reichen die eigenen Logistikkompetenzen und – infrastruktur häufig nicht aus. Daher haben sich spezialisierte Dienstleister für diese skalierbare Internationalisierung herauskristallisiert.

    Spezial-Dienstleister wie Borderfree (FiftyOne) ermöglichen operative Internationalisierung  „out-of-the-box“  

    Ein Dienstleister, der einem bei den Recherchen immer wieder über den Weg läuft, ist FiftyOne bzw. Borderfree (FiftyOne hat Borderfree gekauft). Diese Dienstleister kümmern sich um Zoll, Währungsumrechnungen sowie das gesamte logistische Fulfillment inkl. internationalem Retourenmanagement. Borderfree/FiftyOne gehört zu den Profiliertesten und vereint mehr als ein halbes Dutzend der TOP-500 Internetretailer in seiner Referenzliste, unter anderem die in diesem Artikel genannten und z.B. Sears, Gap und Crate & Barrel. Borderfree ermöglicht Händlern über die Abwicklung von Payment und Logistik ihre Ware in  mehr als 103 Ländern und über 60 Währungen zu verkaufen. Borderfree hat ca. 170 Mitarbeiter.

    Der Erfolg für internationale E-Commerce Anbieter hängt von starken USPs ab

    Neben der exzellenten Execution von Internationalisierung in den IT-Systemen, logistischen Prozessen und der Organisation, bleiben starke USPs auch im grenzüberschreitenden Online-Geschäft der wesentliche Erfolgsfaktor. Diese sind im E-Commerce Navigator unter der Positionierung zusammengefasst. Je nach Land oder global müssen USPs in den Bereichen Customer Experience, Sortiment & Pricing sowie Multi-Channel-Integration und Marketing analysiert und gesetzt werden.

  • ADD/UP – Multichannel Fulfillment von Hermes und Meyer & Meyer

    Hermes Fulfillment und Meyer & Meyer gründen das Joint-Venture ADD/UP – einen Fulfillment-Dienstleister spezialisiert auf Multichannel-Geschäftsmodelle. Hermes bringt hier die B2C-Fulfillment Erfahrung mit ein. Meyer & Meyer ist einer der größten und erfahrenen B2B-Fashionlogistiker. Somit von der Papierform ein durchaus komplementärer Zusammenschluss: Hermes hat die Erfahrung im kleinteiligen B2C-Geschäft (nicht zuletzt durch Otto) – und Meyer & Meyer ist bei den großen Fashion-Brands und Retailern bestens eingeführt und verdrahtet.

    Mit seinem „Integrated Multichannel“-Ansatz möchte ADD/UP alle Vertriebskanäle eines Unternehmens miteinander verbinden und zentral steuern. Einen typischen „Use-Case“ aus der bunten Welt des Multichannel liefert Hermes-CEO Dieter Urbanke gleich mit:

    Der Endkunde kann einen Artikel, den er beispielsweise im Katalog gesehen hat, telefonisch im Call Center bestellen, sich mit dem Kurierdienst nach Hause liefern lassen, bei Nichtgefallen in der Filiale zurückgeben und sich dort das Geld bar auszahlen lassen oder gegen einen neuen Artikel umtauschen.

    Um dieses Versprechen einzulösen, muss ADD/UP vor allem aber ein IT-Dienstleister sein, denn die Hürde für solche Szenarien liegt in den IT-Prozessen der Brands / Retailer. Und um alle Prozess- und Kultur-Hürden beim Stationärhandel aufzulösen, eigentlich auch gleich eine Unternehmensberatung. Ob die Visionen der Verantwortlichen allerdings soweit reichen, bleibt ungewiss. Vielleicht geht es auch nur darum NETRADA etwas entgegenzusetzen.

    Wie Krisch korrekt feststellt, handelt es sich dabei nicht um ein disruptives Angebot. Einige größere Retailer dürften den vermeintlichen Wissensvorsprung im Distanzhandel aus einem Otto-Hermes-Meyer & Meyer-Joint Venture allerdings durchaus attraktiv finden. Bei Meyer & Meyer passt nicht ins Bild, dass diese mit tube4fashion bereits Anfang 2010 einen „Full Service Spezialisten für B2C-Multi-Channel-Retailing“ ins Rennen geschickt haben. Wird dieser in ADD/UP integriert oder vom Markt verschwinden?