Kategorie: Analysen

  • E-Commerce 2024: Von Wachstum zu Effizienz

    Forrester Research und Shopware zeigen in ihrer Studie auf, dass die Zeit des Wachstums um jeden Preis im E-Commerce vorbei ist. Nun zählt profitables Wachstum durch Effizienzsteigerung. Kostensenkung im E-Commerce ist notwendig!

    Warum es wichtig ist: Der Predictions 2023: Commerce Report betont einen Paradigmenwechsel im Handel. Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten müssen Unternehmen ihre Kostenstruktur überdenken und Effizienz in den Vordergrund stellen.

    Das große Ganze: Die Ära der Expansion weicht einer neuen Ära der Effizienz. Technologische Innovationen, insbesondere die Automatisierung von Geschäftsprozessen, werden zum Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit und profitables Wachstum.

    Nach Zahlen: Forrester und Shopware legen dar, dass Prozessautomatisierung den jährlichen Gewinn um 20-30% steigern kann, indem ineffiziente Abläufe z.B. in der Logistik eliminiert werden.

    Fazit: Der E-Commerce-Sektor steht vor der Herausforderung, sich von großangelegten Investitionen zu lösen und stattdessen auf nachhaltiges, profitables Wachstum zu setzen. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, unterstützt durch technologische Fortschritte wie KI und Automatisierung, sind entscheidend für den Erfolg. Es braucht auch einen Geschäftsprozess-Manager!

  • Walmart verkauft JD.com-Anteile

    Walmart verkauft seine Beteiligung an JD. com und will damit bis zu 3,74 Milliarden US-Dollar einnehmen. Das Unternehmen beendet damit eine achtjährige Partnerschaft im chinesischen Einzelhandelssektor.

    Warum es wichtig ist: Dieser Schritt beendet eine bedeutende Partnerschaft und zeigt Walmarts Strategieanpassung in China, wo der Einzelhandel von Online-Plattformen dominiert wird.

    Das große Ganze: Die Entscheidung fällt in eine Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit in China. Die Wirtschaft leidet unter einer Immobilienkrise, Marktschwankungen und unsicheren Jobaussichten, was den Konsum beeinträchtigt.

    Nach Zahlen: Walmart bietet 144,5 Millionen Aktien zu einem Preis zwischen 24,85 und 25,85 US-Dollar an. Dies entspricht einem Abschlag von bis zu 11,8 %

    Fazit: Trotz des Erfolgs von Walmarts Sam’s Club in China zeigt der Verkauf der JD.com-Anteile die Herausforderungen, denen sich das Unternehmen in einem sich schnell verändernden Einzelhandelsumfeld stellen muss.

  • MediaMarktSaturn verdoppelt GMV und erweitert Sortiment über Marktplatz-Modell

    MediaMarktSaturn verzeichnet im dritten Quartal 2023/24 eine Verdopplung des Gross Merchandise Value (GMV) und erweitert sein Marktplatz-Angebot auf über 1,6 Millionen Produkte. Mit dem Start in Italien und neuen Finanzierungsoptionen setzt das Unternehmen wichtige Schritte zur Erreichung seines Ziels von 750 Millionen Euro GMV bis 2025/26.

    Why it matters: Die Expansion des Marktplatzes zeigt MediaMarktSaturns Ambitionen im E-Commerce, unterstützt durch die Einführung neuer Produktkategorien und die Ausweitung des Refurbished-Sortiments. Dies unterstreicht das Engagement für Wachstum und Nachhaltigkeit.

    The big picture: Mit dem Rollout in fünf Ländern und der geplanten Expansion in drei weitere Märkte positioniert sich MediaMarktSaturn als relevante Plattform im Elektronikhandel. Die Erschließung neuer Kundengruppen durch Angebote in den Bereichen DIY, Sport und Gesundheit trägt zur Diversifizierung bei.

    By the numbers: Über 1.470 Verkäufer bieten nun mehr als 1,6 Millionen Produkte an, was die Produktvielfalt und Attraktivität des Marktplatzes deutlich erhöht.

  • Herties erneutes Scheitern

    Hertie, einst Leuchtturm des deutschen Einzelhandels, ist erneut in die Insolvenz gerutscht. Der gescheiterte Versuch einer Wiederbelebung über die Online-Plattform Hertie.de erzählt von Selbstüberschätzung und verpassten Chancen (entdeckt via wortfilter.de)

    Warum es wichtig ist: Der Fall Hertie unterstreicht die harte Realität der Evolution im Einzelhandelssektor und hebt die Gefahren von nostalgisch getriebenen Geschäftsmodellen ohne solide strategische Grundlagen angesichts moderner Marktanforderungen hervor.

    Das große Ganze: Herties Weg vom gefeierten Einzelhandelsgiganten zur Mahnung einer Insolvenz spiegelt größere Herausforderungen in der Einzelhandelsbranche wider, einschließlich der Auswirkungen der Globalisierung, veränderter Verbrauchergewohnheiten und des Aufstiegs des E-Commerce.

    Nach Zahlen: Gegründet 1882, begann Herties Niedergang in den 1990er Jahren, gipfelte in der Übernahme durch Karstadt 1993 und seinem allmählichen Verschwinden aus der Öffentlichkeit, bevor es zu einem kurzen und unglücklichen Online-Revival kam.

    Fazit: Herties wiederholte Misserfolge dienen als deutliche Erinnerung daran, dass Erfolg in der heutigen Einzelhandelslandschaft mehr erfordert als das Ausnutzen von Nostalgie; es verlangt Innovation, Anpassungsfähigkeit und ein klares Verständnis des digitalen Marktplatzes.

  • E-Commerce-Verbände schlagen Alarm: Shein, Temu & Co. überfluten EU-Markt

    Chinas E-Commerce-Offensive: Europa schlägt Alarm

    • Billigprodukte von AliExpress, Shein, Temu überfluten EU-Markt
    • Verstöße gegen EU-Normen gefährden Verbraucher und Wettbewerb
    • Schlupfloch: Aufteilen von Orders in zollfreie Einzelsendungen unter 150€
    • Offener Brief fordert konsequente Regeldurchsetzung und verstärkte Kontrollen

    Kernbotschaft: Ecommerce Europe verlangt faires Spielfeld und sichere Produkte im EU-Handel. Entscheidungsträger müssen jetzt handeln. Link zum offenen Brief.

  • Douglas IPO – Aktie unter Druck

    Douglas erreicht Etappenziele im Marktplatz- und Retail Media-Geschäft

    • Provisionserlöse im Partner Program erstmals über 10 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2022/23
    • Parfumdreams als bedeutender Partner für das E-Commerce-Geschäft
    • Retail Media Erlöse im niedrigen zweistelligen Millionenbereich

    Umsatzzahlen Douglas 2023

    • Gesamtumsätze online: 1,3 Mrd. Euro (+11%)
      • Parfumdreams & Co.: 172 Mio. Euro (+17%)
      • Douglas alleine (inkl. Disapo): 1,150 Mrd. Euro
    • Noch knapp 1 Mrd. Euro vom 5 Mrd. Ziel entfernt

    Douglas-Aktien geben beim Börsendebüt nach

    • Entwicklung steht im Kontrast zu anderen erfolgreichen IPOs weltweit
    • Beispiele: Trial Holdings (Japan) +29%, Astera Labs (USA) über Erwartungen, Reddit an Preisspanne-Obergrenze

    IPO in Zahlen

    • Emissionserlös von rund 850 Mio. Euro, größter deutscher Börsengang in 2024
    • Ausgabepreis: 26 Euro pro Aktie (unteres Ende der Preisspanne)
    • Aktien fallen am ersten Handelstag auf bis zu 23,20 Euro; mittlerweile > 15 Prozent Verlust

    Luxus-Einzelhandel verliert an Attraktivität

    • Veränderte Konsumausgaben nach Pandemie-Boom
    • Beispiel: Kering (Frankreich) erwartet zweistelligen Umsatzrückgang bei Gucci, Aktie -14%

    Bewertung und Ausblick

    • IPO-Bewertung von Douglas: rund 2,8 Mrd. Euro
    • Entspricht Kaufpreis von CVC in 2015 (von Gründerfamilie und Advent International)
    • Trotz Fortschritten im Marktplatz- und Retail Media-Geschäft: Herausforderungen für Douglas-Aktie bleiben bestehen