Kategorie: Analysen

  • IKEA & die E-Commerce Distributionszentren

    Es gibt wahrscheinlich keinen besseren Artikel zum IKEA Online-Dilemma als dieser hier vom Supermarktblog. Auch die Online-Umsätze haben sich dementsprechend jahrelang nur seitwärts bewegt – spätestens seit 2014 steigt die Wachstumskurve merklich an, wie auch Exciting Commerce sehr übersichtlich zusammengefasst hat.

    Bildquelle: obs/IKEA Deutschland GmbH & Co. KG/Frank Pusch

    Aus einer Operations-Perspektive ist interessant, dass für IKEA besonders Logistik & Fulfillment aus verschiedenen Lagerhaltungen (Store, zentrales E-Com Lager = Customer Distribution Center, Filial-Nachversorgungslager = „normale“ Distributionszentren) ein wichtiger Hebel ist. Lean Logistics Methoden dürften hier besonders hilfreich sein.

    Wir werden weiterhin in die Kundenbegegnung im Einrichtungshaus investieren und unsere bestehenden Vermögenswerte auf neue Weise nutzen, um z. B. unseren Einrichtungshäusern eine bedeutendere Rolle in unserem Fulfillment-Netzwerk zukommen zu lassen

    Sagt Jesper Brodin, Geschäftsführer Ingka Konzern Oktober 2018

    Zahlen & Fakten zu den von IKEA speziell für E-Commerce betriebenen Distributionszentren:

    • Solche auf E-Commerce ausgerichtete Distributionszentren gibt es aktuell in Dortmund, Berlin und Elsdorf zwischen Bremen und Hamburg – IKEA sucht konkret Flächen in Rhein-Main, München und Stuttgart für ähnliche Logistikstandorte. Angeblich ist danach eine weitere Welle in allen Ballungszentren in Deutschland geplant.
    • In diesen Distributionszentren werden die Artikel auftragsbezogen zusammengestellt und dann entweder direkt oder über ein Netzwerk von Cross-Docking-Verteilzentren an den Endkunden verschickt. Sie werden als Customer Distribution Center (CDC) bezeichnet – im Gegensatz zu anderen Logistik-Facilities, die vor allem die Versorgung der Filialen übernehmen.
    • In Dortmund ist dieses so genannte Customer Distribution Center (CDC) auf 71.000 Quadratmetern Grundfläche mit einem vollautomatischen Hochregallager, ebensolchen Kleinteilelager und > 3.000 Kommissionierplätzen ausgestattet, Fördertechnik über eine Länge von knapp 1 km 
    • Generell verfolgt IKEA bei dem Betrieb aller CDCs anscheinend eher einen klassischen GU-Intralogistiker Ansatz, z.B. wird dieses CDC in USA durch CIVA Logistics betrieben, ein anderes in den USA wiederum durch DHL Supply Chain, in Montreal SSI Schäfer, das CDC in Elsdorf durch BLG Logistics etc. 
    • Elsdorf: 35.000 Quadratmeter, ca. 36.000 Palettenstellplätze, 110 Mitarbeiter

  • Logistik selber machen: Best Practices

    Immer wieder finden sich, gerade bei Beratern und Ex-Beratern in E-Commerce Funktionen, die angebliche Binsenweisheit, dass Logistik doch nur eine Unterstützungsfunktion sei, die geradezu prädestiniert für ein Outsourcing sei. Die Geschichte geht dann so: Bei Wachstumsunternehmen ist die eigene Logistik der Masse der Bestellungen nicht mehr gewachsen, Professionalisierung tut Not (D2C-Logistik). Und diese kann natürlich nur durch externe Profis kommen, sprich: Logistik- und Outsourcingpartner.

    B2C-Logistik insourcen als Schlüsselfaktor für E-Commerce Geschäftsmodelle
    Lesara-Lager mit links Packbereich, rechts Wareneingang, Retourenbearbeitung (Bildquelle: Dr. Thomas + Partner) 

    Die Praxis zeigt nur genau das Gegenteil! Immer mehr E-Commerce Unternehmen setzen auf Inscourcing, insbesondere wenn die Orders durch die Decke gehen. Gerade dann zeigen nämlich viele Fulfillment-Dienstleister kritische Schwächen:

    • Keine Bereitschaft in gezielte (Teil-)Automatisierung zu investieren – denn diese lässt sich den anderen Mandanten am Multi-User-Standort nicht berechnen (Beispiel: Lesara) 
    • Die Berücksichtigung stark individueller Vorgaben für das Warenhandling, die sich häufig bei dem „one size fits all“-Ansatz nicht ausreichend wirtschaftlich abbilden lassen (Beispiel: mytheresa, die schon immer die Logistik genau aus diesem Grunde inhouse abgewickelt haben)

    Mit welchen Dienstleistern, WMS-Systemen und eingesetzter Fördertechnik diese Unternehmen die Herausforderungen zu meistern versuchen, ist – mit ein bisschen Fleißarbeit – durchaus recht transparent zu erfahren …

    Fakten zum neuen Logistikzentrum von Lesara in Erfurt: 

    • Zuvor Outsourcing via DHL Fulfillment am Standort Staufenberg; jetzt eigenes Logistikzentrum in Erfurt, Halle entwickelt durch Goodman 
    • Ca. 31.600 Quadratmeter Grundfläche, mit Picktower über mehrere Ebenen ergibt sich eine tatsächlich nutzbare Fläche von 60.000 Quadratmetern; Gesamt-Investition von ca. 40 Mio €     
    • Zentrales Warehouse für den Versand an Endkunden in 24 europäische Länder 
    • Versand / Outbound: durchschnittliche Pakete pro Tag bei ca. 33.000 – im Peak sollen Tagesleistungen bis zu 85.000 Paketen möglich sein – bei dem Tagesmittel ergibt das eine Stundenleistung von 5.000 Paketen im Outbound, im Peak bis zu 9.000 Paketen. Die genannten Peak-Zahlen sollen ab 2025 erreichbar sein    
    • Einlagerung von ca. 6 Millionen Teilen bei ca. 60.000 SKUs, was wiederum ca. 50% der insgesamt verfügbaren SKUs entspricht (Lesara spricht selber oft von 100.000 Artikeln, was aber mittlerweile etwas höher liegen sollte) 
    • Warehouse Management System (WMS): TUP.WMS mit integrierter Materialflussrechnung von Dr. Thomas & Partner. Das Besondere an diesem Setup ist sicher die Verknüpfung von WMS und Materialfluss aus einem Haus. Dadurch erspart sich Lesara dann doch das Fingerpointing zwischen Lagerplatzverwaltung & Kommissionierstrategie auf der einen Seite und Förder- und Automatisierungstechnik auf der anderen Seite. Allerdings lässt der Implementierungszeitraum von nur 5 Monaten die Hypothese zu, dass Lesara eher den Standard implementiert hat, denn hier noch tiefgreifende Individualisierungen platzieren zu können. Auf der anderen Seite ist es nur gut, wenn auch hier die E-Commerce Unternehmen einmal mehr die Industrie challengen, denn die aktuell teilweise astronomischen Projektlaufzeiten gerade im Bereich WMS sind nicht mehr tragbar. 
    • Die Kommissionierung erfolgt dabei noch recht klassisch durch Multi-Order-Batching – und werden aus dem 4-stöckigen Picktower wegeoptimiert gepickt. Recht spannend ist eine anschließende Konsolidierung der Batchbehälter mit Hilfe von Puffersystemen, so genannten Commissionern von Aberle. Die Auftragssteuerung allgemein erscheint sehr zeitgemäß: Die Aufträge, die in einen Batch eingehen, lassen sich über diverse Parameter festlegen. Zum Beispiel können zeitkritische Aufträge aufgrund definierter Cut-Offs oder anhand der hinterlegten Abzugszeiten von KEP-Dienstleistern entsprechend priorisieren.  40-50 Mitarbeiter bekommen gleichzeitig ihre Aufträge zugeteilt, die Software hat die Orders entsprechend zusammengestellt. Es wird auf eine zonenreine Kommissionierung zugunsten der Optimierung des Gesamtsystems verzichtet. 
    • Besonderer Fokus auf hohen Automatisierungsgrad: Wareneingang durch Vertikal Crossbelt-Sorter mit Durchsatz von ca. 3.100 Kartons / Stunde, Pick & Pack: Auftragskonsolidierung nach Multi-Order-Batching (siehe WMS) über zwei Commissioner und entsprechende Behälterfördertechnik, Versand: Horizontal Crossbelt Sorter    
    E-Commerce Fulfillment: Lager selber betreiben
    mytheresa Lager – hinten der dreigeschossige Picktower (Bildquelle: Aberle Solutions)

    Fakten zum Lager von mytheresa in Kirchheim-Heimstetten bei München:  

    • Im Gegensatz zu Lesara mit seinem Best-of-Breed Ansatz, entschied sich mytheresa hier für einen eher klassischen GU-Ansatz mit Aberle
    • Grundfläche 16.000 Quadratmeter, durch den Picktower auf einem Teil der Fläche wird diese Fläche für die effektive Kommissionierung deutlich vergrößert (32.000 Quadratmeter). Diesem vorgelagert ist eine Retouren-Bearbeitung mit 20 Arbeitsstationen. 150 Mitarbeiter – allerdings inkl. Fotostudio & Styling
    • Überwiegend manuelles Handlung anstatt starke Automatisierung:  Einzig die Transporte der einzulagernden Ware und der kommissionierten Teile erfolgt über ca. 1 km lange Fördertechnik, die auch die verschiedenen Ebenen vernetzt. 
    • WMS: Auch hier kaum relevante IT-Unterstützung, da z.B. auch die Lagerplatzvergabe durch den Lagermitarbeiter selbst erfolgt. Angeblich fördert dies die Qualität und schont die Ware – allerdings erfolgt die Einlagerung mittels standardisierter Behälter (damit diese eben auf die Fördertechnik gestellt werden können). Daher schon eher fraglich, warum wenigstens die Lagerplätze nicht durch das System vorgegeben werden könnten. 
    • Sicherlich lässt sich so natürlich teure Software einsparen, was sich auch beim Picking selbst zeigt. Hier kommt eine eigenentwickelte App zum Einsatz, auf der die Picklisten angezeigt werden. 
    • Die fertig kommissionierten Behälter werden dann über die Fördertechnik zu den Versand- und Verpackungsstationen transferiert. 
    B2C-Logistik selber machen als Trend im E-Commerce Fulfillment
    Vielen Dank für das Lesen bis hierher 🙂 (Bildquelle: Aberle Automation)
  • Smarte Lösungen für das Retourenproblem im Matratzen-Onlineverkauf

    In den letzten beiden Jahren starteten diverse Online-Matratzenhändler wie Eve, Emma, Bruno, Muun oder Casper. Über den Boom der Online-Matratzenshops wurde schon viel geschrieben, auch lesenwertes zum Beispiel zum Geschäftsmodell, der Qualität der Matratzen selbst und den aktuellen Geschäftszahlen im Vergleich zu dem stationären Platzhirsch Matratzen Concord.

    Umsätze Online Matratzenhändler

    In Logistik und Retourenmanagement bringen die Startups smarte Prozess-Lösungen an den Start

    Matratzen sind groß und sperrig – das macht sie auf der einen Seite für Online-Geschäftsmodelle auch besonders reizvoll, aber in der operativen Abwicklung bietet das auch einige Stolpersteine. Die Startups zeigen aber positiv wie man außerhalb der Box über das Thema nachdenken kann und somit dies sogar zu einem Vorteil ummünzen kann.

    Einsparungen im Versand an die Kunden

    Einige Startups haben die Matratzen so produziert, das sich diese sehr kompakt zusammenrollen lassen, ähnlich einem Schlafsack. Dadurch passen sie in relativ normale Versandkartonagen, gleichzeitig erfüllen sie noch Gurtmaß und Gewichtslimits von DHL & Co für den einfachen Paketversand. Somit lassen sich viele Matratzen im Rahmen einer normalen Paketkondition versenden, ohne Speditions/Sperrgutzuschläge zahlen zu müssen. Wenn man bedenkt, dass die Transportkosten teilweise bis zu 50% der gesamten Fulfillmentkosten betragen, dann verbirgt sich hier schon ein enormer Hebel.

    Eliminierung der Retourenprozesskosten

    Retouren laufen dann allerdings nicht so einfach ab. Denn die Kunden bekommen die Matratzen nicht mehr so zusammengepresst, dass sie verlässlich in Pakete passen. Daher müssten die meisten Hersteller sogar mit einem relativ teuren 2-Mann Handling KEP-Dienstleister die Matratzen abholen, die auch kaum wiederverkaufsfähig sind. In Summe sehr hohe Prozesskosten.

    Daher wie können Angebote wie die von beispielsweise Casper mit 100 Tagen Retourenrecht wirtschaftlich funktionieren? Casper bittet viele Kunden die Matratze bei einer karitativen Stelle in der Umgebung zu spenden, gegen eingereichte Spendenquittung bekommt der Kunde dann den gesamten Kaufpreis erstattet. Positiver Nebeneffekt: Auch Casper kann dies für sich nutzen.

    Das Ganze ist übrigens auch ein sehr gutes Beispiel für die Eliminierung von nicht-wertschöpfender Verschwendung im Sinne des Lean Managements in E-Commerce Operations.

    (Photo via Eve; Umsätze via Statista)

     

     

  • Von Product Hunt lernen …

    Dieser Artikel ist ein Evergreen in Sachen Strategie für web-/appbasierte Geschäftsmodelle und wie man diese entwickelt sowie an den Start bringt. Der Artikel wurde schon 2015 veröffentlicht, hat aber nichts von seiner Aktualität verloren. Lesenswert!

    Nur auf den ersten Blick wirkte Product Hunt wie ein zufälliges Side-Project. Tatsächlich ist es eine Paradebeispiel und Blueprint für die strukturierte aber auch agile Entwicklung eines Web-Modells.

    “Even if you have a great product, if you don’t have an audience, it doesn’t matter.”

  • Taugt die Meldung ‚HelloFresh versendet mit DPD‘ als Innovationssignal im KEP-Markt?

    Der Druck auf DHL kommt nicht nur von Amazon und seinen Logistikambitionen sondern auch immer mehr von klassischen Carrier-Konkurrenten wie Hermes oder DPD. Während bisher der B2C-Kuchen relativ klar verteilt schien und sich in einigen drögen Entscheidungsvorlagen manch eines Versandhandelsunternehmens der Erkenntnisfortschritt hinsichtlich der Bedeutung der Zusteller allenfalls auf Sätze wie „die DHL wirkt an der Tür doch gleich viel seriöser, während Carrier XYZ mit verrosteten Autos ankommt“ reduzieren ließ, entwickelt sich der KEP-Markt doch immer dynamischer, oder?!

    Dazu passt die Meldung, dass HelloFresh ausschließlich mit der DPD versendet. Gerade in der Online Food-Branche braucht es sinnvolle Lösungen auf der letzten Meile, die sich komplett unterschiedlich zu Fashion & Co verhalten. Für den Kunden ist vor allem eines extrem wichtig: dass die Zustellung im ersten Versuch gelingt, am besten mit möglichst vielen Optionen hinsichtlich Ort, Tag und Zeitfenster. DPD schickt sich also an dieses Problem nun besonders gut lösen zu wollen?

    Was steckt dahinter? – DPD verwendet nur „Eh da Services“

    Welche Services wird DPD hier konkret für HelloFresh nutzen? Relativ unspektakulär verbirgt sich hinter dem „Branchenprodukt Food“ doch vor allem eine Kombination bestehender Services:

    • Garantierte Next-Day-Delivery (old school: „Express“)
    • Garantierte Timeslot Zustellung (aber nur im Zeitfenster 8-12 Uhr?)
    • Predict Service, d.h. Kunde kann via DPD App (!) ein Live Tracking der Zustellung abrufen (das Verändern der Zustellung vom Ort oder Tag ist damit nicht gemeint, siehe Info weiter unten)
    • Nach max. 2 Tagen in Zustellungsversuchen geht Bestellung zurück
    • Optional kann Food-Bestellung einer karitativen Einrichtung gespendet werden (das ist mal tatsächlich neu)

    Gerade das oft angespriesene Predict-Modul ist für viele Händler gar nicht relevant, da der Kunde es ausschließlich über die DPD App steuern kann. Viele Kunden haben aber gar kein Interesse sich noch eine App für eine mehr oder weniger einmalige Lieferung aufs Handy zu laden; der Online-Händler selber würde das auch gerne verhindern. Die Integration solcher Features in eine eigene grafische Lösung fehlt bisher (ggf. hat hier HelloFresh als neuerliches Tech-Unternehmen aber etwas aufgebaut; Praxistest folgt!).

    Umsetzung der Lieferung bei HelloFresh erscheint alles andere als kundenfreundlich

    Schaut man sich die konkrete Umsetzung dann auf der Website an, scheinen die wirklich relevanten Use Cases nur unzureichend umgesetzt:

    • Garantierte Timelot Zustellung mit DPD dann nur Dienstag bis Samstag 8-12 Uhr – lassen wir mal kurz den Samstag außen vor: das sind mehr als ungünstige Zustellfenster, außer man kann sich die Bestellung auf die Arbeit schicken lassen
    • Der von den Kunden dann wahrscheinlich sehr begehrte Samstag kostet prompt 1,49 EUR Aufpreis
    • Die garantierte Abendzustellung ist nur in ausgewählten Ballungsgebieten möglich; dann aber anscheinend kostenfrei (das ist dann tatsächlich eine sehr relevante Option)
    • Die Lieferadresse selber kann man „total spontan“ laut FAQ „bis Mittwoch in der Woche vor Deiner Auslieferung“ ändern – oh man, das hört sich schon kompliziert an…
    • Für einzelne Lieferadressen in Deutschland kann ein 10 EUR Sonderaufschlag dazu kommen
    • Die Obstbox (aber nur die!) wird dafür von DPD mittwochs und donnerstags zwischen 8 und 18 Uhr zugestellt?!
    • Alternativ ist immer die Lieferung an die DPD Paketshops möglich; allerdings müssen diese innerhalb von einem Tag abgeholt werden, sonst werden diese einer wohltätigen Organisation gespendet (DPD hat 6.000 solcher Shops in Deutschland, Hermes zum Vergleich hat satte 15.000!)

    Alles in allem doch ein sehr ernüchterndes Ergebnis aus der Kundenerlebnis-Brille. Am Ende des Tages wird die DPD einfach einen Megapreis gemacht haben und das wird HelloFresh zu dem Schritt bewogen haben.

    (Photo via)

     

  • Pick, pack and ship auf neuem Niveau

    Neben dem sehr stereotypen und häufig falschen Outsourcing-Trend in E-Commerce Logistik & Fulfillment, gibt es immer mehr Online-Shops, die ihre Logistik selber betreiben. Hier ist der smarte Einsatz des Personals insbesondere in den Kernprozessen des Order Pickings besonders erfolgskritisch.

    Eine der erfolgsversprechendsten Optimierungen in der Kommissionierung ist das „Ware zum Mann“ Prinzip, bei dem sich der Picker kaum mehr bewegen muss und die Ware zum Kommissionierplatz transportiert wird.

    Bisher hatte auch hier Amazon durch die Übernahme von Kiva Systems die Nase vorn. Doch jetzt schickt sich ein Startup aus Indien an, diese Technologie der selbstfahrenden Roboter auch für andere Kunden erreichbar zu machen. Der ‚Butler‘ ist ein Transportroboter, der Regale mit zu pickender Ware zum Kommissionierer bringt. Der Roboter ist zusätzlich in der Lage, auf Basis der im System hinterlegten Orderzahlen die Regale so zu sortieren, dass die aktuellen Schnelldreher näher an den Pickplätzen stehen als die Produkte mit niedrigerem Umschlag.

    In den folgenden beiden Videos die beiden Systeme und ihre Ähnlichkeit im Vergleich:

    Butler von GreyOrange

    Kiva Roboter von Amazon in Aktion: