Kategorie: Analysen

  • Internet Trends – analysiert von Morgan Stanley

    Morgan Stanley Internet Trends Analysis

    Via Leander Wattig. Danke!

  • Building Blocks of E-Commerce

    Im Web entwickelt sich gerade ein neues cloud ecosystem, mit dem sich völlig neuartige Web- & Mobile-Apps realisieren lassen. Diese Services werden dabei nicht nur durch Startups bereitgestellt – sondern vor allem durch etablierte Unternehmen wie Amazon, die dadurch ihre Kapazitäten besser auslasten und zusätzliche Revenue Streams erschließen. Angestoßen wurde das Gespräch über diese Building Blocks des E-Commerce durch Werner Vogels – CTO von Amazon – auf The Next Web in Amsterdam.

    Als Beispiel-Services eines solchen Ecosystems zählt er auf:

    In seinem Blogbeitrag werden aktuell weitere potenzielle Kandidaten für dieses Ecosystem vorgeschlagen, z.B. 8kMiles oder Peecho. oder auch Drupal Gardens.

    Typisch für dieses Ecosystem ist, dass man auf Basis dieser Services in die Lage versetzt wird (soziale) Applikationen zu entwickeln. Dieses Ecosystem der building blocks dient damit als eine Art Trägertechnologie.

  • Stufen zum Erfolg im Social Media Commerce

    Weg zum Erfolg im Social Web

    One needs

    • an audience
    • something to sell that audience and
    • a market for selling those things

    Simon St. Laurent (O’Reilly)

    Connect with fans (CwF)

    + Reason to Buy (RtB)

    = Business Model ($)

    Schöne Formel von Mike Masnick (Techdirt)

    Aus diesen beiden möglichen Wegen zum Erfolg im Social Web ergibt sich eine zentrale Frage: Wie baue ich eine Audience / Fans auf?

    Inhalte-Erstellung -> Inhalte-Angebot -> Inhalte Rezeption -> Fans / Audience -> Geld

    (dagegen sah die traditionelle Kette so aus: Inhalte-Erstellung -> Inhalte-Angebot -> Geld -> Inhalte-Rezeption -> Fans / Audience). Heute müssen die Inhalte erst durch andere erkannt, verwurstet, zitiert, weiterempfohlen (Retweetet) etc. werden. Dadurch baut sich eine Fangemeinde auf, die man dann auch versuchen kann zu Geld zu machen.

    So, nun haben wir ein Publikum – jetzt brauchen wir „something to sell that audience“ (= RtB):

    Nach Kevin Kelly geht es darum Unkopierbares zu verkaufen. Er hat acht Kategorien identifiziert, die auch künftig knapp und damit vermarktbar sind:

    • Auffindbarkeit
    • Authentizität
    • Geschwindigkeit
    • Interpretation
    • Patronage
    • Personalisierung
    • Verkörperung
    • Zugang

    Wunderbare Definition zu diesen acht Werten von Mr. Kelly himself:

    Diese acht Dinge sind ganz buchstäblich besser als kostenlos. Acht unkopierbare Werte, die ich als “Generative” bezeichnen will. Ein “generativer” Wert ist eine Eigenschaft oder ein Attribut, das generiert werden muss, also herangezogen, kultiviert, gehegt. Ein Generativ kann nicht kopiert, geklont, gefaked, vervielfältigt, gefälscht oder nachgemacht werden. Es wird auf eigene Weise generiert, vor Ort und über längere Zeit. In der digitalen Welt fügen generative Eigenschaften kostenlosen Kopien Wert hinzu – dadurch lassen sie sich verkaufen.

    Auffindbarkeit

    Aggregatoren teilen den einzelnen Werken die Aufmerksamkeit der Nutzer zu. Aus einem Ozean von Wissen, Werken etc. wählen sie bestimmte aus, verfeinern sie und verbreiten sie dadurch. „Auch andere Vermittler, wie Kritiker und Rezensenten lenken die Aufmerksamkeit. Fans greifen auf diesen vielschichtigen Auffindbarkeitsapparat zurück, um aus den Myriaden von Werken das Wertvolle herauszufinden. Es steckt Geld darin, Talente zu entdecken (mittelbar auch für die Urheber).“

    Beispiele: Amazon, Netflix, iStockPhoto

    Authentizität

    „Grafische Reproduktionen, etwa Fotografien oder Lithographien, tragen oft einen Künstlerstempel, eine Art Signatur, die Authentizität behauptet, so dass einen höherer Preis für die Kopie verlangt werden kann.“

    Geschwindigkeit

    Um der erste zu sein, muss man oft für dasselbe Produkt einen höheren Preis zahlen.

    Beispiele: Film-Premieren, Gebundene Bücher, Beta-Zugänge

    Interpretation

    Darauf basieren alle OpenSource-Unternehmen: Die Kopie der Software ist kostenlos aber erst durch Support und Anleitung wird die Software wertvoll.

    Beispiel: dynamicbooks

    Patronage

    Das Publikum zahlt, weil es sich gut anfühlt zu zahlen und sie so ihren Idolen / Stars etwas Gutes tun.

    Beispiel: Radiohead, techdirt

    Personalisierung

    „Personalisierung ist zutiefst generativ, weil sie wiederholungsintensiv und zeitaufwendig ist. Die Personalisierung, die sich in einer Beziehung niederschlägt, ist unkopierbar. Im Marketing nennt man dies “Stickiness” – “Haftkraft”. Denn es bedeutet, dass beide Parteien diesem generativen Vorteil verhaftet sind (sich darin einbringen) und deshalb ungern die Beziehung abbrechen, um anderswo neu anzuknüpfen.“

    Beispiel: personera.com, paperc.de

    Zugang

    „Viele Leute, und ich selbst gehöre dazu, wären vollauf glücklich, wenn andere sich um unsere “Besitztümer” kümmern würden, und wir sie lediglich abonnierten.“

    Beispiel: Safari Books online von O’Reilly

    Verkörperung

    Musik ist kostenlos, der Konzertmitschnitt nicht. Das Buch ist kostenlos – die Lesung nicht.

    Beispiel: Gary Vaynerchuk, Bloomybury Academic, Berlin Academic

    Noch mehr Beispiele rund um diese Thesen finden sich in dieser lesenswerten Präsentation von Leander Wattig.

  • No more Geeks – computational thinking als Kulturtechnik

    Jon Udell schlägt eine Re-definition des für ihn unseligen Begriffs „Geek“ vor. Er plädiert dafür, dass die Gewandheit im Umgang mit digitalen Tools & Technologien nicht das Zeichen einer abgegrenzten (und oft ausgegrenzten) sozialen Gruppe (= den Geeks) ist, sondern eine Kulturtechnik. Er bezeichnet dies als computational thinking. Diese Technik steht in einer Reihe mit Lesen, Schreiben und Rechnen.

    Er entwickelt diesen Begriff noch weiter zum systems thinking. Darunter versteht er:

    • den Umgang mit einem Informationssystem um Daten zu ordnen und in einen Zusammenhang zu setzen und
    • den Umgang mit einem Geschäftsprozess und mit den Personen, die diesen implementiert haben, um die Daten bzw. die Erkenntnis daraus zu steigern.

    Der Begriff der „Kulturtechnik des computational thinking“ geht auf Jeanette Wing zurück. In diesem lesenswerten PDF finden sich ihre Kernthesen:

    • Computational Thinking ist ein fundamentaler Skill für jeden von uns, nicht nur für Informatiker (und „Geeks“)
    • Methode, um Probleme auf die bestmögliche Weise zu lösen (algorithmisches Denken)
    • CT schult die Fähigkeit der Abstraktion, um komplexe Probleme zu lösen
    • Aus Problemen Konzepte / Modelle / Abstraktion machen und so in die Lager versetzt werden, sie zu lösen  –> Prozess der Abstraktion
    • Mathematisches Denken + Ingenieurkunst
    • Computational thinking Kurse sollten explizit Nicht-Informatikern angeboten werden

    Wer jetzt gerne direkt anfangen möchte, sein „computational thinking“ zu verbessern, dem sei diese Seite empfohlen. Oder für die kleinen Computerdenker dieses PDF. Ebenfalls eine gute Idee, aber recht leblos aktuell: rebootingComputing. Und das Center für Computational Thinking lohnt auch einen Besuch.

  • Providing structure to unstructured problems

    Situation: Die Analyse & Auswertung unstrukturierter Daten verspricht eine Opportunity für disruptive Geschäftsmodelle zu werden  (Wer wird das Google für unstrukturierte Daten, z.B. aus Twitter sein?). Was heisst nur aber konkret „unstrukturierte Daten“ und was ist die Herausforderung?

    Komplikation: Unstrukturierte Daten ist ein sehr schwammiger Begriff. Daher nehmen wir als Anschauungsbeispiel: „Das Lösen unstrukturierter Probleme“.

    Ergebnis: Unstrukturierte Probleme sind vollkommen unterschiedlich von strukturierten. Ihre Lösung erfordert daher auch eine vollständig andere Herangehensweise und Denkweise.