Fehler in E-Commerce Projekten: Falsches Verständnis von MVP

Jeder wünscht sich ein Stück vom Kuchen. Doch auf dem Weg zum erfolgreichen E-Commerce Geschäftsmodell machen viele Unternehmen die gleichen Fehler.

Heute: Erst, wenn alles durchdacht ist, gehen wir an den Start.

Gerade DTC- / E-Commerce-Projekte werden bis ins kleinste Detail ausgeplant. Möglichst alle Anforderungen müssen umfassend definiert werden. Und dann reden auch noch alle mit – vom Vorstand bis in die operativen Bereiche. Der Wunsch: Beim „big bang“ Go-live soll alles perfekt sein.

E-Commerce entwickelt sich viel zu schnell. Bei Projektlaufzeiten von 18 Monaten ist die Planung beim Go-live schon wieder überholt.

Viele Entscheider missverstehen sogar das Tool, das genau dieses Desaster verhindern soll: MVP – Minimum Viable Product

Das MVP ist die vorläufige, aber funktionsfähige Version eines Produkts, mit deren Hilfe man Nutzerfeedback sammelt und die Nachfrage und Eignung testet, bevor man entweder weiter in den Ausbau des Produkts investiert – oder es aufgrund der Datenlage fallen lässt und sich auf neue Ideen konzentriert. Dabei geht es vor allem um digitale Produkte und Dienstleistungen wie Online-Shops, Marktplätze oder mobile Apps.

Dieser Ansatz unterscheidet sich stark von der klassischen Produktentwicklung, die auf Marktanalysen, langwierigen Planungen und Anforderungsdefinitionen basiert. Bei einem MVP wird in erster Linie eine verkürzte Time-to-Market angestrebt.

Das Bild macht es deutlich: Es geht nicht darum, einen großen, lange vorher definierten Monolithen in kleinen Schritten auf die Straße zu bringen. Sondern es geht darum, über Test & Learn das perfekte Produkt für den Nutzer zu entwickeln.

Man kann sich den MVP-Prozess als einen Kreislauf vorstellen, der aus den 4 Schritten bauen, testen, lernen und optimieren besteht. Durch diese Vorgehensweise wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Produkt in die richtige Richtung geht. Zeigen die Testphasen, dass dies nicht der Fall ist, besteht immer noch die Möglichkeit zur Korrektur des Kurses. Durch das Testen und Validieren bzw. Verwerfen mehrerer kleiner Instanzen werden Kosten und Risiken reduziert.