Warum das entscheidend ist
Temu und Shein haben sich binnen kurzer Zeit in Österreichs Top 10 Online-Händler gekämpft. Dieser Durchbruch verändert die E-Commerce-Landschaft fundamental – und setzt etablierte Anbieter unter enormen Preisdruck.
Der chinesische Aufstieg in Zahlen
Temu schafft den Sprung auf Platz 4:
- 341 Millionen Euro Umsatz 2024
- Überholt etablierte deutsche Player wie Otto und Shop Apotheke
- Direkter Konkurrent zu Amazon bei Elektronik und Haushaltswaren
Shein erobert die Top 10:
- 217 Millionen Euro Umsatz
- Fokus auf Fast Fashion zu Niedrigstpreisen
- Hauptzielgruppe: junge Konsumenten unter 30 Jahren
Das große Bild: Marktverschiebung läuft
Ein Drittel aller Online-Bestellungen geht bereits an asiatische Anbieter. Die Kaufbeträge sind niedrig, aber die Masse macht’s. Diese Plattformen nutzen systematische Preisvorteile durch:
- Direkte Lieferung aus China (umgeht EU-Zölle unter 150 Euro)
- Minimale Gewinnmargen zur Markteroberung
- Algorithmus-gesteuerte Preisoptimierung
Amazon bleibt Platzhirsch – noch
Trotz chinesischer Konkurrenz dominiert Amazon weiter:
- 4,3 Milliarden Euro Umsatz (41% Marktanteil)
- Zalando: 607 Millionen Euro (Platz 2)
- eBay: 513 Millionen Euro (Platz 3)
Der Kontext: Österreichs Online-Markt erreichte 10,5 Milliarden Euro – das sind 15,5% aller Einzelhandelsumsätze. Die Digitalisierung beschleunigt sich.
Was Entscheider wissen müssen
Für Händler: Die Preiskonkurrenz wird härter. Lokale Anbieter müssen ihre Wertversprechen schärfen – Service, Qualität und Liefergeschwindigkeit als Differenzierung.
Für Regulierer: Der EU-Vorschlag für Paket-Zölle könnte 2025 kommen. Das würde Temu und Shein’s Kostenvorsprung reduzieren.
Die Prognose: Chinesische Plattformen werden weiter wachsen, bis EU-Regulierung greift oder Konsumenten Qualitätsprobleme erleben.