Autor: Wolfram Latschar

  • Digital handeln – der Name sollte Programm sein

    Den Namen für dieses Blog wurde nicht zufällig gewählt: Zum Einen sagt der Name aus, dass es sich um „E-Commerce“ handelt – eben der digitale Handel. Des Weiteren wird die Herkunft und ein Schwerpunkt für die Inhalte deutlich: der Einzelhandel mit seinen spezifischen Anforderungen und Herausforderungen in digitalen Kontexten. Zum Anderen soll hier auch ein wenig Orientierung gegeben werden, um zum eigenen Handeln zu befähigen.

    Denn nach einer schönen Definition von „Handeln“ umfasst dieses: „zielgerichtet, bewusst, sinnhaftig“. Damit Unternehmen eine digitale Strategie oder ein Konzept aufsetzen können, das diesem Vorgehen entspricht, müssen diese drei Bausteine umgesetzt sein. Das heißt:

    1. Zuerst muss das Ziel geklärt werden, dass das Unternehmen im E-Commerce anstrebt
    2. Dann muss die ganze Organisation von der Sinnhaftigkeit dieses Ziels überzeugt werden (neudeutsch: Change Management)
    3. Und letztlich sollten die Entscheider und Mitarbeiter noch mit Wissen & Methoden ausgestattet werden, wie dieses als sinnhaft erlebte Ziel auch bewusst verfolgt werden kann
  • Wie Google den Online-Einkauf interaktiver gestalten will

    Mit der „Shop The Hangout“-Initiative testet Google neue Möglichkeiten für mehr Interaktivität beim Online-Kauferlebnis. Dabei wurde dem Google-Produkt „Hangouts on Air“ spezielle E-Commerce Funktionalitäten hinzugefügt und die Nutzer konnten an die Fashion-Designerin Diane von Furstenberg Fragen stellen und interagieren während des Einkaufs der Produkte in einem Live-Shopping-Format.

    Die verantwortliche Produktmanagerin von Google Laura Jones, fasst den Google-Ansatz folgendermaßen zusammen:

    „With an abundance of new retail channels, users now have more ways to shop than ever before. Increasingly, content is becoming more than just a point of inspiration, but also an entry point to retail. People want to shop cross-platform and cross-device, and the more seamless that experience, the better. “Going shopping” is no longer just about getting into a car and driving to the mall. From discovery all the way through delivery, users have an abundance of options and are gravitating towards experiences that let them easily translate intention into action.“

  • Accenture Digital vereint 23.000 Digital-Berater unter einem Dach

    Jetzt springt auch Accenture auf das Trendthema Digital auf. Nachdem bereits Capgemini das ganze Unternehmen auf Digitale Transformations-Beratung und -Umsetzungsbegleitung ausgerichtet hat, versammelt Accenture immerhin 23.000 der weltweit mehr als 275.000 Mitarbeiter unter dem Dach Accenture Digital. Die neue Sparte bündelt das gesamte Digitale Services Portfolio von Beratung über Datenanalyse bis hin zu IT-Services für alle Branchen und Kundentypen. Auch die bereits bekannte Marke Accenture Interactive wird Teil davon. Geleitet wird Accenture Digital von Michael R. Sutcliff.

    Die Rationale dahinter fasst Pierre Nantieme als Accenture-CEO folgendermaßen zusammen:

    „To achieve long-term success, every business must become digitally enabled. We have invested significantly in Accenture Interactive, analytics and mobility, and we are now launching an integrated, end-to-end digital capability to help our clients compete in this fast-changing business environment.“

    Auch andere große Beratungshäuser starteten in jüngster Vergangenheit Digital-Ableger, z.B. Deloitte Digital oder McKinsey Solutions.

  • Nike Wachstumsstrategie: China, Frauen und E-Commerce

    Der Nike Geschäftsausblick zeigt die Wachstumsagenda vieler Brands und Hersteller wie unter einem Brennglas. Auf der Liste der Wachstumsfelder steht wie bei Nike immer häufiger:

    • China als Wachstumsmotor
    • Frauen als Zielgruppe
    • Fokus auf Ausbau des E-Commerce zu einer eigenständigen Säule der Geschäftsmodells

    So will Nike in 2017 satte 2 Milliarden US-Dollar im E-Commerce umsetzen. Aktuell stehen 540 Millionen US-Dollar zu Buche.

    nikefuel

    Wie Jochen von „Exciting Commerce“ teile ich die Einschätzung zum Reifegrad von Nike bezüglich dem Verständnis digitaler Technologien und Geschäftsmodelle:

    Nike denkt das Laufen und die Art und Weise, wie man Sport treibt, neu und versucht, den Spaß und die sportlichen Ambitonen in neue, vernetzbare Life/Style-Angebote für Profi- und Freitzeitsportler zu verpacken.

    Vor diesem Hintergrund ist besonders interessant, dass Nike die digitalen Angebote wie Nike+ oder NTC (Nike Training Club) enger mit den E-Commerce Aktivitäten verzahnen will.

  • Bedeutung des Chief Operating Officer (COO) für das Vorantreiben von digitalen Geschäftsmodellen

    Nicht zuletzt durch den Boom von E-Commerce Geschäftsmodellen allgemein und die spezifischen Herausforderungen bei der Umsetzung der digitalen Geschäftsprinzipien, wächst der Bedarf nach starken Führungskräften die das operative Geschäft effektiv steuern können (Chief Operating Officer COO).

    Auch zur Führung und Gestaltung digitaler Geschäftsmodelle greift diese Definition von Ernst & Young in ihrer Studie „Die DNA des Chief Operating Officer“:

    Unternehmen müssen heute flexibler sein, um schnell auf Anforderungen von außen reagieren zu können, gleichzeitig stehen Maßnahmen zur Kosteneindämmung und Effizienz stärker im Fokus. Während sich Unternehmen in den Industrieländern einen harten Wettbewerb um Marktanteile liefern, müssen sie in schnell wachsenden Schwellenländern expandieren und ihre Kapazitäten ausbauen. Angesichts dieser Herausforderungen bedarf es einer starken operativen Führung, um die strategischen Pläne voranzutreiben und umzusetzen. Dabei zeigt sich, dass der COO in vielen Unternehmen genau der Richtige für diese Aufgaben ist.

    Diese Studie identifiziert sechs übergeordnete Bereiche, in denen sich Führungskräfte für das operative Geschäft einbringen:

    1. Das Tagesgeschäft meistern durch Sicherstellung des operativen Managements
    2. Die Betriebsleistung steigern durch Verbesserung der operativen Prozesse
    3. Die strategischen Ziele liefern durch Schaffung von Strukturen, die das Herunterbrechen der Strategie ins operative Geschäft ermöglichen
    4. Die Mannschaft hinter der strategischen Vision und dem operativen Umsetzungsmodell vereinen
    5. Zentraler Veränderungsratgeber sein indem Transformationsprojekte geleitet werden
    6. Das Unternehmen zukunftsfähig machen durch die aktive Neugestaltung des Geschäftsmodells

    Alle diese Bereiche haben maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg digitaler Initiativen in Unternehmen. Meiner Erfahrung nach ist die frühzeitige Einbindung und Verantwortungsübertragung auf solche operativen Führungskräfte einer der Schlüssel für den Erfolg von digitalen Transformationsprojekten.

    Eine Studienzusammenfassung findet sich hier. Die vollständige Studie auf Englisch dort.