Schlagwort: Fulfillment

  • LogiMAT 2017 oder alles was das Herz des Intralogistikers begehrt auf 50.000 Quadratmetern

    Mein Veranstaltungstipp der Woche für alle Intralogistiker und solche, die es werden wollen: die LogiMAT 2017 in Stuttgart vom 14.-16. März 2017. Die Messe zählte im Jahr 2016 an den drei Tagen insgesamt mehr als 40.000 Fachbesucher. Wenngleich der abstrakte Hype der digitalen Transformation („Industrie 4.0“) auch über diese Messe schwappt, hoffe ich doch viele konkrete Lösungen zu sehen, mit denen wir die Intralogistik, konkret Fulfillment im E-Commerce effizienter und smarter gestalten können. Meine Erfahrung in den letzten Projekten ist die, dass es keine „one size fits all“-Lösung gibt, gerade nicht für den noch jungen Bereich des E-Commerce Fulfillments. Daher werde ich auch recht rasch an den „integrierten Lösungen aus einer Hand von großen Fördertechnik-Systemanbietern“ vorbeilaufen. Mein Fokus sind die vielen kleinen, innovativen Startups und Lösungsanbieter.

    Passend dazu präsentieren sich dieses Jahr zehn Startups aus den Bereichen Distribution, Materialfluss sowie Software/IT auf einem Gemeinschaftsstand in Halle 6, Standnummer 6C61. Darunter finden sich Tools für Multi-Carrier-Management im E-Commerce oder Anbieter für „Smart Tags“ über RFID um Lagermittel jederzeit lokalisierbar zu machen.

  • Lean Management in E-Commerce Operations

    Jedes Unternehmen sollte das Ziel haben, die Prozesse mit den eigenen Mitarbeitern während der täglichen Arbeit zu optimieren. Auch finden sich in den meisten Leitlinien der Unternehmen Worte wie „permanente Optimierung“, „schlanke Abläufe“ etc. Trotzdem ist der tatsächliche Arbeitsalltag gerade in E-Commerce Operations Einheiten zum Großteil von Troubleshooting und kaum von kontinuierlicher Prozessverbesserung geprägt.

    Lean denken 

    Der Wille, die Prozesse im Lager und Customer Care in regelmäßigen Zyklen auf Verschwendung hin zu überprüfen und ggf. anzupassen, ist „lean denken“. Die Philosophie dahinter findet sich in Schriften zum Toyota Production System oder allgemeinen Lean Management. Um Lean denken zu fördern, ist es wichtig, die Lean Philosophie aus den oben genannten Arbeiten möglichst konkret zu extrahieren:

    „Wenn ich schnell und sauber arbeite und darauf achte, dass nichts für die Katz‘ ist, dann habe ich ein gutes Auskommen.“ (Mari Furukawa-Caspary in ihrem exzellenten Buch Lean auf gut Deutsch)

    In einem „Lean Unternehmen“ sind ALLE Beteiligten von diesem Satz überzeugt und denken damit lean. Die Kunst der Umsetzung ist nun, dass jeder einzelne Mitarbeiter an jeder Stelle im Unternehmen dieses Prinzip lebt und in seiner täglichen Arbeit umsetzt.

    Was heisst Lean konkret für die Operations in einem E-Commerce Unternehmen?

    Die Operations auch und gerade in einem Handelsunternehmen sollte man nicht mit denselben Prinzipien steuern wie die Ein- und Verkauf der Waren. Der Gewinn des Online-Shops entsteht dadurch, dass besonders gute Ware zu einem möglichst niedrigen Preis eingekauft und zu einem hohen Preis verkauft wird. Ein Händler kann die eingekaufte Ware nicht mehr grundlegend verändern.

    In den Umsetzungsbereichen wie Operations ist es aber wesentlich „das Auskommen“ zu haben, d.h. hier muss man mit den Ressourcen, die einem zur Verfügung stehen, auskommen. Die Preisobergrenze wird dabei vom Kunden definiert, dieser wählt rational aus und wechselt rasch die Einkaufsstätten (gerade online). In den Operations muss man sich darauf konzentrieren, innerhalb der vom Kunden gesetzten Grenzen immer besser Werkzeuge und Material so einzusetzen, dass man einen maximalen Wert schafft.

    „Die Umkehr die im Lean Management vollzogen wird ist die, dass der Mensch auch innerhalb der industriell organisierten Operations wieder sein Handwerk und das Handwerkszeug – Material und Werkzeuge – beherrschen soll.“ (etwas frei zitiert aus dem immer noch sehr lesenswerten Buch Lean auf gut Deutsch)

    Mensch, höre auf Systeme & Tools zu bedienen, beherrsche sie!

    In E-Commerce Operations muss man viel mehr als bisher das Zusammenspiel der Dinge ZWISCHEN Ware kommt rein & wird durch Kunden entgegengenommen, ZWISCHEN Kunde ruft an und legt wieder auf etc. meistern. Deswegen ist richtig verstandenes Lean Management auch viel mehr „selber machen“, d.h. es ist gegen die ständigen Outsourcing-Rufe von Fulfillment & Co. Nicht umsonst nennen sich in Japan solche Unternehmen, die ein schlankes Produktionssystem implementiert haben, Monozurki-Unternehmen (=“Dinge-machendes-Unternehmen“).

    In E-Commerce Ops geht es also darum nicht nur einfach Umsetzungsdienstleister über Dashboards Richtung Kosten und Leistung zu trimmen, sondern zu verstehen wie Payment, Customer Care und Lean Logistics funktionieren, was wie etwas treibt und verändert etc. – ein Handwerker alter Schule in einem neuen Geschäftsfeld zu sein…. (ich glaube es braucht noch etwas mehr Text und andere Beispiele um das greifbarer zu machen; ich werde vielleicht noch den einen oder anderen Artikel zu dem Thema folgen lassen)….

  • Die Relevanz von Internationalisierung im E-Commerce anhand Zahlen von Black Friday und Cyber Monday in 2012

    FiftyOne (mittlerweile in Borderfree umbenannt) hatte bereits Ende 2012 Zahlen veröffentlicht, die die wachsende Bedeutung von Internationalisierung im E-Commerce belegen. Gerade die amerikanischen Retailer preschen hier nach vorne und ziehen diese internationalen, kaufkräftigen Kunden an.

    FiftyOne_BlackFriday_CyberMonday_Infographic (1)

  • Internationalisierung auf Knopfdruck – Fulfillment-Dienstleister wie Borderfree eröffnen neue Wachstumschancen

    Internationalisierung im E-Commerce als Wachstumstrend wird aktuell bei einigen global aufgestellten Pure Playern und Retailern eifrig diskutiert. Einige amerikanische Anbieter, insbesondere große amerikanische Retailer wie JCPenney, Macy’s oder Neiman Marcus, sind auch hier Vorreiter mit internationalen Delivery-Lösungen.

    Zum Beispiel das allgemein für seine überragende Produktfotografie und Erlebnischarakter gelobte JCREW:

    JCREW

    Ein anderes Beispiel ist das bereits genannte JCPenney:

    JCPenny

    Bei der Umsetzung solcher internationalen Delivery-Lösungen reichen die eigenen Logistikkompetenzen und – infrastruktur häufig nicht aus. Daher haben sich spezialisierte Dienstleister für diese skalierbare Internationalisierung herauskristallisiert.

    Spezial-Dienstleister wie Borderfree (FiftyOne) ermöglichen operative Internationalisierung  „out-of-the-box“  

    Ein Dienstleister, der einem bei den Recherchen immer wieder über den Weg läuft, ist FiftyOne bzw. Borderfree (FiftyOne hat Borderfree gekauft). Diese Dienstleister kümmern sich um Zoll, Währungsumrechnungen sowie das gesamte logistische Fulfillment inkl. internationalem Retourenmanagement. Borderfree/FiftyOne gehört zu den Profiliertesten und vereint mehr als ein halbes Dutzend der TOP-500 Internetretailer in seiner Referenzliste, unter anderem die in diesem Artikel genannten und z.B. Sears, Gap und Crate & Barrel. Borderfree ermöglicht Händlern über die Abwicklung von Payment und Logistik ihre Ware in  mehr als 103 Ländern und über 60 Währungen zu verkaufen. Borderfree hat ca. 170 Mitarbeiter.

    Der Erfolg für internationale E-Commerce Anbieter hängt von starken USPs ab

    Neben der exzellenten Execution von Internationalisierung in den IT-Systemen, logistischen Prozessen und der Organisation, bleiben starke USPs auch im grenzüberschreitenden Online-Geschäft der wesentliche Erfolgsfaktor. Diese sind im E-Commerce Navigator unter der Positionierung zusammengefasst. Je nach Land oder global müssen USPs in den Bereichen Customer Experience, Sortiment & Pricing sowie Multi-Channel-Integration und Marketing analysiert und gesetzt werden.

  • Trend: Zalando und Fab.com holen Prozess- und Technologiekompetenz inhouse

    Am Beispiel des Insourcing des Technologielieferanten von fab.com lässt sich exemplarisch aufzeigen, wie E-Commerce Unternehmen in einem höheren Reifegrad die Kernkompetenzen in IT und Prozessen als strategisches Asset betrachten. Fab.com hat laut dieser Meldung seinen IT-Dienstleister aus Indien „True Sparrow Systems“ zu einer unbekannten Summe gekauft. Der Fab-CEO Jason Goldberg macht in seinem Statement deutlich, dass die IT-Technologie mehr als nur Supportfunktion für den Erfolg von fab.com war:

    „A large part of our success has been due to the technology team at True Sparrow. We wanted to make sure that as we make Fab into a long-term sustainable business, the technology team is a part of the company. Ours has been much more of a partnership and collaboration than outsourcing. Now, it is great to bring it together as one company.“

    Auch andere Beispiele von E-Commerce Unternehmen mit einem höheren Reifegrad (auf den Dimensionen Umsatz, Wachstum etc.) unterstreichen die Bedeutung von Fulfillment-Prozessen und IT nicht nur für die wirtschaftliche Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle sondern auch und gerade für die Differenzierung im Kundenerlebnis. So wurde Anfang 2012 bekannt, dass Zalando eigene Logistikkapazitäten aufbaut und seine Wertschöpfungskette über Zalando-Serviceunternehmen für Dritte öffnet. Amazon ist hier bereits seit Jahren Vorreiter und belegt durch überragende Abwicklungsleistungen wie Amazon Prime die Sinnhaftigkeit der Maxime „Service ist das neue Marketing„.