Jon Udell schlägt eine Re-definition des für ihn unseligen Begriffs „Geek“ vor. Er plädiert dafür, dass die Gewandheit im Umgang mit digitalen Tools & Technologien nicht das Zeichen einer abgegrenzten (und oft ausgegrenzten) sozialen Gruppe (= den Geeks) ist, sondern eine Kulturtechnik. Er bezeichnet dies als computational thinking. Diese Technik steht in einer Reihe mit Lesen, Schreiben und Rechnen.
Er entwickelt diesen Begriff noch weiter zum systems thinking. Darunter versteht er:
- den Umgang mit einem Informationssystem um Daten zu ordnen und in einen Zusammenhang zu setzen und
- den Umgang mit einem Geschäftsprozess und mit den Personen, die diesen implementiert haben, um die Daten bzw. die Erkenntnis daraus zu steigern.
Der Begriff der „Kulturtechnik des computational thinking“ geht auf Jeanette Wing zurück. In diesem lesenswerten PDF finden sich ihre Kernthesen:
- Computational Thinking ist ein fundamentaler Skill für jeden von uns, nicht nur für Informatiker (und „Geeks“)
- Methode, um Probleme auf die bestmögliche Weise zu lösen (algorithmisches Denken)
- CT schult die Fähigkeit der Abstraktion, um komplexe Probleme zu lösen
- Aus Problemen Konzepte / Modelle / Abstraktion machen und so in die Lager versetzt werden, sie zu lösen –> Prozess der Abstraktion
- Mathematisches Denken + Ingenieurkunst
- Computational thinking Kurse sollten explizit Nicht-Informatikern angeboten werden
Wer jetzt gerne direkt anfangen möchte, sein „computational thinking“ zu verbessern, dem sei diese Seite empfohlen. Oder für die kleinen Computerdenker dieses PDF. Ebenfalls eine gute Idee, aber recht leblos aktuell: rebootingComputing. Und das Center für Computational Thinking lohnt auch einen Besuch.