YouTube Teaching – oder: Bildung für alle

Eine wunderbare Idee, wie ich finde:

Sal Khan hat auf seiner Seite eine riesige Menge an YouTube Videos versammelt, in denen er jedem mit Zugang zu der Site, Mathe, Biologie, Wirtschaft etc. erklärt. John Udell interviewt ihn in seinem Podcast und diskutiert die Entscheidung von Salman Khan „ein neuer Lehrer-Typus“ zu werden.

Wie John Udell in seinem Blog richtig feststellt, sollte jeder Lehrer solche Online assets (Videos, Links, Texte etc.) kuratieren und diese bei Bedarf in den realen Unterricht einbauen. Ein guter Lehrer kennt seine Stärken aber auch seine Schwächen – er kann nun mit solchen Online-Tutoren und -Assets diese komplementär ergänzen.

No more Geeks – computational thinking als Kulturtechnik

Jon Udell schlägt eine Re-definition des für ihn unseligen Begriffs „Geek“ vor. Er plädiert dafür, dass die Gewandheit im Umgang mit digitalen Tools & Technologien nicht das Zeichen einer abgegrenzten (und oft ausgegrenzten) sozialen Gruppe (= den Geeks) ist, sondern eine Kulturtechnik. Er bezeichnet dies als computational thinking. Diese Technik steht in einer Reihe mit Lesen, Schreiben und Rechnen.

Er entwickelt diesen Begriff noch weiter zum systems thinking. Darunter versteht er:

  • den Umgang mit einem Informationssystem um Daten zu ordnen und in einen Zusammenhang zu setzen und
  • den Umgang mit einem Geschäftsprozess und mit den Personen, die diesen implementiert haben, um die Daten bzw. die Erkenntnis daraus zu steigern.

Der Begriff der „Kulturtechnik des computational thinking“ geht auf Jeanette Wing zurück. In diesem lesenswerten PDF finden sich ihre Kernthesen:

  • Computational Thinking ist ein fundamentaler Skill für jeden von uns, nicht nur für Informatiker (und „Geeks“)
  • Methode, um Probleme auf die bestmögliche Weise zu lösen (algorithmisches Denken)
  • CT schult die Fähigkeit der Abstraktion, um komplexe Probleme zu lösen
  • Aus Problemen Konzepte / Modelle / Abstraktion machen und so in die Lager versetzt werden, sie zu lösen  –> Prozess der Abstraktion
  • Mathematisches Denken + Ingenieurkunst
  • Computational thinking Kurse sollten explizit Nicht-Informatikern angeboten werden

Wer jetzt gerne direkt anfangen möchte, sein „computational thinking“ zu verbessern, dem sei diese Seite empfohlen. Oder für die kleinen Computerdenker dieses PDF. Ebenfalls eine gute Idee, aber recht leblos aktuell: rebootingComputing. Und das Center für Computational Thinking lohnt auch einen Besuch.

Providing structure to unstructured problems

Situation: Die Analyse & Auswertung unstrukturierter Daten verspricht eine Opportunity für disruptive Geschäftsmodelle zu werden  (Wer wird das Google für unstrukturierte Daten, z.B. aus Twitter sein?). Was heisst nur aber konkret „unstrukturierte Daten“ und was ist die Herausforderung?

Komplikation: Unstrukturierte Daten ist ein sehr schwammiger Begriff. Daher nehmen wir als Anschauungsbeispiel: „Das Lösen unstrukturierter Probleme“.

Ergebnis: Unstrukturierte Probleme sind vollkommen unterschiedlich von strukturierten. Ihre Lösung erfordert daher auch eine vollständig andere Herangehensweise und Denkweise.

No more Information Overload

Vor dieser Frage steht sicherlich jeder Twitter-Nutzer oder Feed-Leser: Wie mit den unendlich vielen Informationen im Twittersream oder Feedreader umgehen? Manchmal überkommt auch mich der vermeintliche Zwang „endlich mal aufzuräumen“ und dafür aber auch alle Tweets und Posts wirklich zu lesen. Martin Weigert von Netzwertig.com vertritt eine andere Position:

Wir sollten den endlosen Informationsfluss in seiner Komplexität akzeptieren und so das Bedürfnis ablegen, alle einkommenden Informationen abarbeiten zu können.

Das heißt: Für Social Media & Co darf kein E-Mail-Ansatz gelten. Spannend finde ich den wichtigen Hinweis, wie man wirklich wichtiges am besten „on the fly“ erkennen kann: „Was wirklich wichtig ist, taucht mehrfach im Stream auf“. Auch richtig: Tritt ein Gefühl der Informationsüberlastung auf, spricht nichts dagegen, den Stream eine Zeit lang überhaupt nicht mehr zu beachten.

via: PR Blogger

Chirp – erste offizielle Twitter Konferenz

Twitter hat seine erste offizielle Developer Conference (Chirp) bekannt gegeben. Die Twitter-Konferenz findet am 14./15. April in San Francisco statt. Besonders spannend ist die Integration eines Art „Startup Weekends“ am zweiten Tag. In Form eines 24h hack-a-thon kann jeder Apps rund um Twitter entwicklen und seine Erkenntnisse mit anderen Teilnehmern sharen.

Die einzelnen App-Teams präsentieren abschließend vor einer Jury und haben hier die Chance sich einigen VCs direkt zu empfehlen. Ich bin mal gespannt, welche tollen Ideen hier entstehen!

Inhaltlich spannend ist die Vorstellung von Details zu einigen APIs zu Twitter:

  • OAuth-API: An Twitter ist ja gerade das Ecosystem an Apps und Services interessant, die neue Einblicke in die Twitter-Gespräche geben oder Funktionalität nachrüsten, z.B. Twitpic. Problem bisher: Viele dieser Dienste haben die Preisgabe meiner Twitter-Logindaten verlangt. Mit dem Authentifizierungsdienst OAuth ist es nun möglich auf einer Konfigurationsseite von Twitter den Zugriff der Drittanbieter einzustellen. Heise erklärt die technischen und konzeptionellen Hintergründe zu OAuth hier sehr gut. Diese Technologie pusht sicherlich nochmals die Verwendung von Twitter-Services.
  • mobile.twitter.com – der Mobile Web Client von Twitter wird nicht vorgestellt sondern es werden erste Design- und Gestaltungsempfehlungen gegeben. Eine erste Preview gab es im Dezember im Twitter-Blog.
  • Und die spannendste API ist auf der Chirp-Seite ähnlich unauffällig versteckt wie in diesem Beitrag: GeoAPI. Glaubt man z.B. TechCrunch oder Mashable plant Twitter mit dieser API nicht weniger als die Eroberung der Pole Position für den Megatrend „Location“ in 2010. Eine Möglichkeit wäre die Ergänzung der kostenpflichtigen Business-Features, z.B. die Anzeige von Twets, die im direkten Umfeld des eigenen Ladengschäfts stattfinden und die man eventuell direkt ansprechen kann.

Mit allen diesen Schritten geht Twitter allerdings einen interessanten Weg: Twitter zieht sich einige „Kernkompetenzen“ mit eigenen Apps / Entwicklungen wieder in die eigene Einflusssphäre. Bisher hat Twitter eigentlich die Entwicklung von Apps eher Drittanbietern überlassen.

Spannend ist die

Via Mashable – Thanks!

Brands @ eCommerce – (k)eine Success Story?

Eine aktuelle Studie von dmc zeigt mal wieder recht deutlich: Viele Marken finden online nicht statt! Bereits im Februar 2008 stellte dmc fest:

  • 80% nutzen Marken-Websites als Infoquelle für die Artikelrecherche
  • Fast 80% sind dann auch enttäuscht, wenn sie nicht die Möglichkeit haben direkt auf der Seite zu kaufen

Haben die Brands in den letzten zwei Jahren dazu gelernt? dmc kommt zu folgenden Schlüsselergebnissen (Januar 2010):

  1. Knapp 85% der Befragten informieren sich vorab am liebsten auf der Marken-Website zu Preisen, Funktionen und Qualitätversprechen (deutlich vor dem stationären Einzelhandel)
  2. Spannende Frage: „Wo würden Sie ein Markenprodukt kaufen, wenn es bei den Anbietern keine Preisunterschiede gibt?“ –> Führend ist hier mit 37,5% der stationäre Einzelhandel. Allerdings sind das laut dmc 5% weniger als vor 2 Jahren.
  3. Wenn der Brand keinen eigenen Online-Shop anbietet sind 75% der Besucher enttäuscht und jeder Zweite sogar verärgert!
  4. Marken-Online-Shops graben klassischen Versandhändlern das Wasser ab (60% der Befragten kaufen lieber im Marken-Shop als beim Versandhändler)