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  • Internationalisierung auf Knopfdruck – Fulfillment-Dienstleister wie Borderfree eröffnen neue Wachstumschancen

    Internationalisierung im E-Commerce als Wachstumstrend wird aktuell bei einigen global aufgestellten Pure Playern und Retailern eifrig diskutiert. Einige amerikanische Anbieter, insbesondere große amerikanische Retailer wie JCPenney, Macy’s oder Neiman Marcus, sind auch hier Vorreiter mit internationalen Delivery-Lösungen.

    Zum Beispiel das allgemein für seine überragende Produktfotografie und Erlebnischarakter gelobte JCREW:

    JCREW

    Ein anderes Beispiel ist das bereits genannte JCPenney:

    JCPenny

    Bei der Umsetzung solcher internationalen Delivery-Lösungen reichen die eigenen Logistikkompetenzen und – infrastruktur häufig nicht aus. Daher haben sich spezialisierte Dienstleister für diese skalierbare Internationalisierung herauskristallisiert.

    Spezial-Dienstleister wie Borderfree (FiftyOne) ermöglichen operative Internationalisierung  „out-of-the-box“  

    Ein Dienstleister, der einem bei den Recherchen immer wieder über den Weg läuft, ist FiftyOne bzw. Borderfree (FiftyOne hat Borderfree gekauft). Diese Dienstleister kümmern sich um Zoll, Währungsumrechnungen sowie das gesamte logistische Fulfillment inkl. internationalem Retourenmanagement. Borderfree/FiftyOne gehört zu den Profiliertesten und vereint mehr als ein halbes Dutzend der TOP-500 Internetretailer in seiner Referenzliste, unter anderem die in diesem Artikel genannten und z.B. Sears, Gap und Crate & Barrel. Borderfree ermöglicht Händlern über die Abwicklung von Payment und Logistik ihre Ware in  mehr als 103 Ländern und über 60 Währungen zu verkaufen. Borderfree hat ca. 170 Mitarbeiter.

    Der Erfolg für internationale E-Commerce Anbieter hängt von starken USPs ab

    Neben der exzellenten Execution von Internationalisierung in den IT-Systemen, logistischen Prozessen und der Organisation, bleiben starke USPs auch im grenzüberschreitenden Online-Geschäft der wesentliche Erfolgsfaktor. Diese sind im E-Commerce Navigator unter der Positionierung zusammengefasst. Je nach Land oder global müssen USPs in den Bereichen Customer Experience, Sortiment & Pricing sowie Multi-Channel-Integration und Marketing analysiert und gesetzt werden.

  • Der virale Faktor im E-Commerce

    Der (laienhafte) Traum des viralen Marketings ist: Mit Null-Investment die Massen für das eigene Angebot im Netz begeistern. Häufig wird in Business Cases und – Plänen als Trafficbringer ein Treiber „virale Kampagne“ hinterlegt und fälschlicherweise angenommen, dass sich diese Viralität relativ unproblematisch als Add-On zu einem klassischen E-Commerce-Konzept realisieren lässt.

    Viralität muss aber in der DNA des Unternehmens / der Marke / der Plattform und den Produkten fest verdrahtet sein (= einprogrammierte Viralität)

    Diese Verdrahtung mit dem bestehenden Geschäftsmodell lässt sich in unterschiedlichen Reifegraden darstellen:

    1. Höchster Reifegrad: Plattform / Produkt so entwickeln, dass die Nutzer sie alleine dadurch verbreiten, dass sie sie nutzen (z.B. Hotmail-Fußzeile).  Auch Paper.li besitzt diesen höchten Grad der eingebauten Viralität.
    2. Mittlerer Reifegrad: Die Nutzer der Plattform / des Produkts wollen aus Eigennutz, dass andere User ebenfalls Plattform / Produkt nutzen (z.B. Skype, Social Networks). Durch das Weiterempfehlen an andere Nutzer wird Plattform / Produkt für mich als Empfehlenden Nützlicher.
    3. Niedrigster Reifegrad: Das Produkt ist mit Abstand besser als alle anderen Produkte am Markt und die Nutzer möchten ihren Freunden und Bekannten etwas Gutes tun, in dem sie dieses Produkt weiterempfehlen (z.B. Google).

    Unabhängig von dem Reifegrad geht es auch beim viralen Faktor um eine Emotionalisierung im E-Commerce: Nutzer glücklich machen und dadurch das Weiterempfehlungspotenzial kontinuierlich optimieren.

    Dialog pflanzt sich fort

    Den viralen Faktor im E-Commerce begünstigt der Dialog mit den Nutzern und Kunden auf der Plattform bzw. zu dem Produkt. Dazu muss man als Shop-Betreiber den Enthusiasmus der Kunden für Plattform / Produkt pflegen und entwickeln. Über „Social Media“, d.h. Blogs, Twitter & Co wird der einzelnen E-Commerce Betreiber in die Lage versetzt das „Tante Emma“-Prinzip zu skalieren: mit > 1.000 Menschen kommunikativ in Kontakt sein, einen persönlichen Draht aufbauen, ein gegenseitiges „Kennen“ Leuten zu hören, auf sie eingehen, sie Ernst nehmen. Durch Blogs & Co lässt sich Beziehungspflege skalieren.

    TOP-3-Quellen für belastbares Know-How zum viralen Faktor im E-Commerce:

    1. Video von Marin Oetting auf Live-Shopping-Days 2010 zum Thema „Der virale Faktor“.
    2. Blog von Martin Oetting: ConnectedMarketing.de (daher jetzt auch in der Blogroll aufgenommen).
    3. TOP-3-Bücher: Viral Loop, Ripple Effect und Anatomy of Buzz.
  • Conversion Rate Optimierung – Number Crunching

    Zum Thema Conversion Rate Optimierung (CRO) ein paar Zahlen, Daten und Fakten:

    • 5,4% beträgt die durchschnittliche Conversion Rate deutscher Online-Shops
    • 50,1% der Online-Shopper, die Artikel in den Warenkorb legen, kaufen diese nicht
    • Vom Einstiegspunkt des Kunden im Shop und dem Erzeugen von Aufmerksamkeit über die Produktdetailseite bis hin zum Checkout-Prozess nimmt die Anzahl der Benutzer ab und die Wahrscheinlichkeit der Conversion nimmt zu (alle vorgenannten Zahlen laut NAMICS)
    • Whitepaper mit einigen weiteren Facts zur Conversion Rate Optimierung und eines Trichtermodells zu deren Optimierung: hier.
  • ADD/UP – Multichannel Fulfillment von Hermes und Meyer & Meyer

    Hermes Fulfillment und Meyer & Meyer gründen das Joint-Venture ADD/UP – einen Fulfillment-Dienstleister spezialisiert auf Multichannel-Geschäftsmodelle. Hermes bringt hier die B2C-Fulfillment Erfahrung mit ein. Meyer & Meyer ist einer der größten und erfahrenen B2B-Fashionlogistiker. Somit von der Papierform ein durchaus komplementärer Zusammenschluss: Hermes hat die Erfahrung im kleinteiligen B2C-Geschäft (nicht zuletzt durch Otto) – und Meyer & Meyer ist bei den großen Fashion-Brands und Retailern bestens eingeführt und verdrahtet.

    Mit seinem „Integrated Multichannel“-Ansatz möchte ADD/UP alle Vertriebskanäle eines Unternehmens miteinander verbinden und zentral steuern. Einen typischen „Use-Case“ aus der bunten Welt des Multichannel liefert Hermes-CEO Dieter Urbanke gleich mit:

    Der Endkunde kann einen Artikel, den er beispielsweise im Katalog gesehen hat, telefonisch im Call Center bestellen, sich mit dem Kurierdienst nach Hause liefern lassen, bei Nichtgefallen in der Filiale zurückgeben und sich dort das Geld bar auszahlen lassen oder gegen einen neuen Artikel umtauschen.

    Um dieses Versprechen einzulösen, muss ADD/UP vor allem aber ein IT-Dienstleister sein, denn die Hürde für solche Szenarien liegt in den IT-Prozessen der Brands / Retailer. Und um alle Prozess- und Kultur-Hürden beim Stationärhandel aufzulösen, eigentlich auch gleich eine Unternehmensberatung. Ob die Visionen der Verantwortlichen allerdings soweit reichen, bleibt ungewiss. Vielleicht geht es auch nur darum NETRADA etwas entgegenzusetzen.

    Wie Krisch korrekt feststellt, handelt es sich dabei nicht um ein disruptives Angebot. Einige größere Retailer dürften den vermeintlichen Wissensvorsprung im Distanzhandel aus einem Otto-Hermes-Meyer & Meyer-Joint Venture allerdings durchaus attraktiv finden. Bei Meyer & Meyer passt nicht ins Bild, dass diese mit tube4fashion bereits Anfang 2010 einen „Full Service Spezialisten für B2C-Multi-Channel-Retailing“ ins Rennen geschickt haben. Wird dieser in ADD/UP integriert oder vom Markt verschwinden?