Autor: Wolfram Latschar

  • Evidenzbasiertes Management im E-Commerce

    Die stationären Handelsketten, Fashion-Brands und Hersteller möchten eigene Online-Shops starten. Die Herausforderung für diese ist ein Geschäftsmodell zu entwickeln (= Strategie) sowie das optimale Betriebsmodell mit dem passenden Mix aus Make or Buy aufzusetzen (= Operating Model).

    Dienstleistergetriebener Buzz statt evidenzbasierte Handelsthemen

    Die E-Commerce Branche trieft nur so von subjektiven und eindeutig dienstleistergetriebenen Einschätzungen zu Managementmethoden und Erfolgsfaktoren. Das erschwert Händlern und Herstellern die Reduktion der Komplexität und die Sicht auf die wesentlichen Hebel für den Erfolg im E-Commerce. Jochen Krisch bringt es auf den Punkt:

    Wenn die Branche doch nur lernen würde, zwischen dienstleitergetriebenen Buzzthemen und zukunftsrelevanten Handelsthemen zu unterscheiden! (Quelle: Tweet by jkrisch).

    Evidenzbasiertes Managementhandeln

    Das Managementhandeln im E-Commerce muss sich ändern. Weg vom üblichen Gebrauch des zufälligen Benchmarking und weg von dem was man aufgrund von Dogmen (Versandhandel = Katalog) viel zu lange so getan hat. Hin zu einer Denkweise, die in Anlehnung an die evidenzbasierte Medizin fordert, dass die Entscheidungen des Managements nur auf Basis der bestmöglichen wissenschaftlichen Methoden und empirischen Befunden getroffen werden.

    Belege für die Notwendigkeit für mehr Evidenz:

    • Wo sind die harten Fakten dafür, dass Multi-Channel-Retailing (MCR) systematisch bessere Ergebnisse bringt als E-Commerce-Pure-Play – und umgekehrt?
    • Kongresse und Konferenzen eröffnen zu wenige unvoreingenommene Perspektiven, sondern propagieren vor allem Bewährtes (z.B. Versandhandelskongress).
    • Viele Unternehmen suchen beim Einstieg in E-Commerce die „silver bullet“ anstatt sich auf ein Experimentier-Vorgehen „learning by doing“ einzulassen.
    • Die einschlägigen Branchenzeitschriften und -magazine bauen zu stark auf redaktionelle Beiträge von Dienstleistern und einseitig motivierten Autoren.
    • Dienstleister sind weniger offen und ehrlich gegenüber Nachteilen, Gefahren und Nebeneffekten „ihrer Lösungen“ als sie es sein könnten. Für einen Hammer sieht alles wie ein Nagel aus: Dies führt dazu, dass die Dienstleister nur das sehen, was sie sehen wollen oder zu sehen erwarten. Bestes Beispiel ist der aktuelle Hype um iPhone und iPad Apps.
    • Viele Berater und Buchautoren sind fälschlicherweise davon überzeugt, dass es ausreicht, wenn ihren Empfehlungen lediglich ihre persönliche Erfahrung zu Grunde liegt – also eine Stichprobe aus einer Person und eine voreingommene Stichprobe noch dazu.
  • Shop Benchmark – Dorothee Schumacher

    Der Onlineshop der DOB-Marke Dorothee Schumacher hat bereits im September Premiere gefeiert. Der digitale Kleiderschrank präsentiert die Herbst/Winter Kollektion 2010, die neuesten Looks vom Runway sowie ausgewählte Specials. In diesem virtuellen Kleiderschrank wird der überwiegende Teil der verfügbaren Kollektion liebevoll präsentiert.

    Unsere Kundin soll sich überall wie eine Prinzessin fühlen – auch im Web

    In diesem Vogue-Interview sagt Dorothee Schumacher:

    Bei der Entwicklung unseres Online-Shops haben wir nicht auf strategische Erfolgsfaktoren gesetzt, sondern uns wie bei allem auf unsere Intuition verlassen. Haptik und dreidimensionale Elemente im Web lassen sich ja nur schwer abbilden, die Liebe zum Detail und Leidenschaft für schöne Dinge aber schon. Ausgangspunkt war für uns die Frage: Was wünschen wir uns persönlich von einem Online-Shop, wie muss er aussehen, damit wir uns dort wohl fühlen? Die Antwort: Unsere Kundin soll sich überall wie eine Prinzessin fühlen – auch im Web.

    Dieser etwas andere Auftritt hat bei den Art Direktoren in meinem Umfeld doch für die eine oder andere anerkennende Bemerkung gesorgt. Der Klick auf die Kategorieeinstiegsseiten führt allerdings zu einem gewissen Bruch in der Darstellung.

    Neben dem etwas anderen Online-Shop Konzept überrascht Dorothee Schumacher auch durch innovative Stationärkonzepte, z.B. den PopUp-Stores quer durch Deutschland. Bei Schumacher als Guerilla Couture bezeichnet (siehe Erfahrungsbericht aus Berlin). Auch mit einem (Kunden-) Club-Konzept kann Schumacher aufwarten. Die Member des Princess Clubs können an einem Early Bird Shopping teilnehmen und erhalten so die Möglichkeit exklusive Teile früher als andere kaufen zu können. Ebenfalls die etwas andere Art das Club-Konzept zu nutzen – und dabei nicht nur über den Preis zu argumentieren wie Brands4Friends & Co.

  • Startup School – Y Combinator

    Diese Rednerliste für die StartupSchool ist der ideale Ausgangspunkt für eine kleine Recherche zu Entrepreneurship in den USA.

  • Wie das iPad das Einkaufserlebnis verändern kann

    How iPad could transform the TV-Watching Experience

  • Designing with Data – Buchtipp

    Der Eigenverlag Five Simple Steps hat einige schöne und aufschlussreiche Design-Bücher im Angebot. Dieses Buch bietet Hilfestellung bei der Visualisierung von Daten, z.B. für die allseits beliebten Infografiken.