Schlagwort: Magento

  • Quo Vadis Magento und seine Integratoren?

    Zur Zukunft von Magento nach dem Kauf durch eBay und der X.Commerce Initiative wurde viel geschrieben: zum Beispiel diese sehr guten Analysen. Diese beleuchten vor allem die technologischen Auswirkungen und Zukunftschancen. Sie fokussieren sich somit auf die „out of the box“ Funktionen und Fähigkeiten von Magento.

    Eine andere Perspektive, die für Auftraggeber und Händler aber mindestens genauso wichtig sein sollte, ist der technische Umsetzungspartner und seine Fähigkeiten (sprich zumeist eine Agentur oder IT-Dienstleister, häufig „Integrator“ genannt). Denn die Shopsoftware soll verkaufen, Emotionen beim Kunden erzeugen, neue Geschäftsmodelle wie Live-Shopping in allen seinen Facetten möglich machen usw.

    Magento ist somit Knetmasse in den Händen des Integrators. Sie soll zu einem individuellen Wettbewerbsfaktor ausgebaut werden. Dazu sollte ein Integrator nicht nur Techie sein, sondern auch die Business-Brille aufhaben. Wie Jochen Krisch richtigerweise fordert, geht es um vom Kunden her gedachte Geschäftsmodelle und nicht nur darum eine Shopsoftware an das CD/CI anzupassen, Produktkataloge einzupflegen und out-of-the-box Features zu konfigurieren.

    Gerade hier verspricht das offene Konzept von Magento viel Potenzial. Die Integratoren können vollkommen frei unter der Motorhaube werkeln und z.B. vertikale Lösungen entwickeln, die auf die Geschäftsmodell-Herausforderungen einzelner Branchen angepasst sind (insbesondere Fashion). Leider lassen viele Magento-Integratoren hier noch Potenzial brach liegen. Sie müssten sich noch mehr als „Geschäftsmodell-Innovatoren, die auch dieses Geschäftsmodell in Software gießen können“ verstehen. Anstatt immer nur Requirements abzufragen, zu priorisieren und in mehr oder weniger ausgefeilten Projektmanagementmethodiken „on time“ abzuliefern. Getreu dem Motto: „Garbage in – Garbage out“ ist diese Vorgehensweise nicht ausreichend um sich am Markt zu differenzieren – weder für die Händler noch für die Integratoren.

    Die Händler wollen das nicht und sind nicht bereit dafür zu bezahlen? Falsch. Sie kennen es einfach nicht besser. Gerade bei Magento wollen die Händler gezielt an dem Wissen der Integratoren aus anderen E-Commerce Projekten partizipieren. Daher ist die Frage an die Integratoren: Welche Lessons Learned stellt man hier in den Vordergrund? Eine Chance für innovative Integratoren, die sich als „Umsatzmaximierende Berater mit eingebauter Umsetzung“ verstehen. Diese Integratoren wissen an welchen Stellschrauben man drehen muss, um Erfolg im Social Commerce zu haben – weil sie es schon oft mit und für andere Kunden gemacht haben. Nicht nur einfach Software programmiert und hingestellt. Mit einem solchen Selbstverständnis können Magento-Dienstleister eine Lücke im Markt schließen.

  • Magento – Knackpunkt Performance

    Wie schon in unserem Hybris und Zalando – Artikel deutlich geworden: Magento hat ein Performanceproblem. Diese Performance-Schwächen belegt auch dieses Interview mit der CTO von DailyDeal.

    Das Performance-Problem bei Magento spricht eher gegen den Einsatz in Enterprise-Umgebungen, denn wir Jochen Krisch im Interview korrekt fragt: „Warum sollte man Magento bei hohem Performance-Tuning-Aufwand überhaupt noch einsetzen?“ Antwort: Wenn man eigenentwickeln will (bzw. muss), dann ist Magento einfach ein perfektes Framework zum Drauf-Auf-Bauen. Schade nur, dass genau das die wenigsten Enterprise-Kunden suchen; diese wollen eher ein möglichst pflege- und wartungsarmes Produkt – und gerade Performance-Probleme rufen schnell die Ablehnung größerer IT-Abteilungen auf den Plan (denn wer wird im Konzern für den nicht verfügbaren Shop verantwortlich gemacht? – Eben.). Daher bleibt es spannend zu beobachten wie sich dies weiterentwickelt, wie Varien darauf reagiert und ob sich die vertikalen Branchenlösungen von Magento unter diesen Vorzeichen im Enterprise-Markt etablieren können.

    Im Startup-Bereich und bei den stark innovationsgetriebenen E-Commerce-Playern wird Magento aber aufgrund seiner Framework-Eigenschaft sicher auch weiterhin stark gefragt bleiben.

  • Hybris und Zalando

    Die potenzielle Migration von Zalando zur E-Commerce-Plattform Hybris wird in den einschlägigen E-Commerce Blogs eifrig diskutiert. Dies vor allem vor dem Hintergrund, da Zalando häufig als die High-Traffic-Referenz für den Produktiveinsatz von Magento auf einem Enterprise-Level herhalten musste.

    Viel spannender: Die Zalando-Präsentation  „Ein Leben mit und ohne Magento“ – mit belastbaren Backgroundinfos zu Magento Setups. Das Paper bringt einfach mal ein bisschen Pro-und-Contra-Futter an die sonst recht Propaganda-lastige Diskussion um die Performanceprobleme von Magento.

    In diesem Zusammenhang ebenfalls empfehlenswert trotz der Kürze: Die Präsentation von DailyDeal-CTO auf der MeetMagento zum Thema Einsatz von Magento im High-Performance-Umfeld (Präsentation).