Schlagwort: Internationalisierung

  • Zalando Update – Internationalisierung auf Knopfdruck

    Nach der aktuellen Meldung von Zalando keine weiteren länderspezifischen Online-Shops aufzuschalten, lohnt eine Bestandsaufnahme zur Internationalisierung. Zalando ist mittlerweile in mehr als einem Dutzend Länder in Europa vertreten. Ziel ist es nun in jedem Land den Category Killer Anspruch durchzusetzen.

    Nach dem großen Erfolg in Deutschland werden seit 2009 auch europäische Nachbarländer beliefert. Gestartet wurde mit Österreich (2009), es folgten die Niederlande und Frankreich (beide 2010). 2011 kamen Italien, Großbritannien und die Schweiz hinzu. Seit 2012 ist Zalando auch in Schweden und Spanien online. Die internationale Expansion geht weiter in Länder wie Dänemark, Norwegen, Finnland und Polen. Eine beeindruckende Internationalisierung, die gerade in der deutschen E-Commerce Landschaft Best Practice ist. Passend dazu wurde Zalando auf dem Global E-Commerce Summit als bester Cross-Border Webshop mit Gold ausgezeichnet. Damit konnte sich Zalando, noch vor den Mitnominierten H&M, Asos und Amazon den ersten Platz sichern.

    Prof. Gerrit Heinemann von der FH Niedrrhein sieht diese „Internationalisierung auf Knopfdruck“ als wesentlichen Erfolgsfaktor für E-Commerce Unternehmen. In der Internet World Business vom 29.10.2012 appelliert Heinemann an den deutschen Online-Handel stärker im Ausland mit eigenen Online-Auftritten zu wachsen.

  • Polen als spannender Wachstumsmarkt für E-Commerce

    Gerade deutschsprachige Online-Unternehmer unterschätzen bei ihren Internationalisierungsbemühungen immer den polnischen Markt. Dabei zeigt sich Polen als Hidden Champion in der Europäischen Union. Polen ist eines der wenigen Länder deren Wirtschaft während der Finanzkrise nicht geschrumpft ist. Als einziges Land in der EU ist Polen ohne Rezession durch die Krise gekommen. Die zentrale Stütze dafür ist der starke private Konsum! Das Mantra der Polen lautet: Enorme Reichtümer haben wir nicht, aber das was wir haben, geben wir auch aus!

    Dies bestätigt auch Zahlenmaterial aus 2008 über den polnischen E-Commerce-Markt: Laut Interactive Advertising Bureau Polska nutzen 50% der Gesamtbevölkerung aktiv das Internet. Der polnische Online-Werbemarkt wuchs in 2008 um 57%. Spannend ist auch die Entwicklung einer „Parallelgesellschaft“ was die Killer-Websites und Anwendungen betrifft. Nicht zuletzt weil große internationale Player den polnischen Markt notorisch unterschätzen, haben clevere Startups eigene Alternativen entwickelt und mittlerweile uneinholbar im polnischen Markt etabliert: naszaklasa VS. Facebook / StudiVZ — Gadu-Gadu VS. ICQ  — Allegro.pl VS. eBay. Allegro ist mittlerweile so marktbeherrschend, dass sich eBay mehr oder weniger aus dem polnischen Markt verabschieden (muss).

    Eine negative Folge der Finanzkrise ist aber die Verschiebung der Euro-Einführung in Polen. Die Verarbeitung von Fremdwährungen und die recht komplizierte Sprache bleiben somit operative Einstiegshürden in den polnischen Wachstumsmarkt. Strategisch gehört Polen aber auf jede Agenda!

    Einer der wenigen deutschen Web-Unternehmer der die wirtschaftliche Power des polnischen Marktes gerade im elektronischen Handel frühzeitig erkannt hat, ist Lukasz Gadowski – und dreimal darf man raten warum…

    In diesem Sinne: Do you CEE?